Berlin – Seinen für einen Niederländer eher ungewöhnlichen Vornamen musste Jürgen Locadia nicht zum ersten Mal erläutern.
«Ich habe schon gehört, dass es ein deutscher Name ist», berichtete der Stürmer der TSG 1899 Hoffenheim nach seinem Bundesliga-Tordebüt beim 3:2-Sieg bei Hertha BSC schmunzelnd. Einen besonderen Bezug zum Land seines neuen Clubs habe er jedoch nicht. Bereits sein Vater mit kolumbianischen Wurzeln heiße Jürgen, «meine Mutter ist aus der Karibik, ich sehe da keine Verbindung».
Erstmals seit seiner Ausleihe vom englischen Premier-League-Club Brighton & Hove Albion stand der 25-Jährige in der Startelf und nutzte die Chance direkt zum 1:0-Treffer. Für die Kraichgauer hatte Locadia keinen einfachen Start, kam erst während der laufenden Saison zum Team und fehlte zwischenzeitlich mit Magenproblemen. Beim dritten Sieg in Serie war das Zusammenspiel mit Sturmpartner Andrej Kramaric bereits vielversprechend. «Er ist ein Spieler, der uns wahnsinnig weiterhilft», lobte Torwart Oliver Baumann. «Man hat gesehen, wie er vorne sich reinhaut. Er ist ein guter Junge, guter Typ.»
Ein Typ, der viel mitgemacht hat. Sein Vater verließ die Familie, als Jürgen zwei Jahre alt war. Um seine drei Schwestern kümmerte er sich. «Ohne Fußball wäre ich wohl als Krimineller geendet», sagte Locadia einmal.
(dpa)