Tel Aviv – Den Kampf um den wichtigen Gruppensieg in der WM-Qualifikation müssen die deutschen Basketballer noch ohne ihre NBA-Stars bestreiten. Bei der Endrunde in China soll es mit Dennis Schröder, Maxi Kleber & Co. dann ganz hoch hinaus gehen.
«Wenn nicht jetzt, wann dann? Wir sind auf einem guten Wege und können auf jeden Fall alles schaffen», sagte Aufbauspieler Schröder der Deutschen Presse-Agentur vor den letzten beiden Qualifikationsspielen zu den Ambitionen der jungen DBB-Auswahl.
Am Donnerstag (18.30 Uhr) trifft das bereits für die WM qualifizierte Team von Bundestrainer Henrik Rödl in Tel Aviv auf Israel. Drei Tage später steht in Bamberg (18.00 Uhr/beide Magenta Sport) das direkte Duell um Platz eins in der Gruppe L mit den starken Griechen an. Dann fiebern auch die Profis aus den USA mit, ob sich die deutsche Mannschaft die bestmögliche Ausgangslage für die Auslosung am 16. März sichern kann.
«Ich weiß nicht, ob ich es live schauen kann, aber ich werde es auf jeden Fall verfolgen», sagte Kleber von den Dallas Mavericks. Der Würzburger wird wie alle anderen NBA-Profis nicht selbst dabei sein, weil die stärkste Liga der Welt nicht für die Länderspielfenster pausiert. «Was Henrik immer zusammenbringt, selbst wenn viele Spieler fehlen – Hut ab vor dieser Leistung», sagte Kleber.
Schröder (Oklahoma City Thunder), Kleber und Daniel Theis (Boston Celtics) erhielten vom Bundestrainer bereits eine Kader-Garantie für die WM, das Youngster-Trio Moritz Wagner, Isaac Bonga (Los Angeles Lakers) und Isaiah Hartenstein (Houston Rockets) hat zumindest seine Bereitschaft erklärt. Weil sie noch mit dem FC Bayern in der Euroleague aktiv sind, sollen Maodo Lo und Danilo Barthel erst am Tag vor dem Qualifikationsabschluss gegen Griechenland zum Team stoßen. Kapitän Robin Benzing fehlt nach einem Bruch des kleinen Fingers.
So wird Rödl genau hinschauen, welche Spieler sich bereits für einen Platz bei der Weltmeisterschaft (31. August bis 15. September) empfehlen können. «Wir wollen an unsere bisherigen Leistungen anknüpfen und vielleicht auch ein paar Dinge ausprobieren, die dann richtungsweisend für die WM im Sommer sind», gab der Europameister von 1993 als Motto aus.
Ein Schlüsselspieler kehrt dabei nach langer Pause wieder zur Nationalmannschaft zurück. Erstmals seit September 2016 wird Paul Zipser, der zuletzt ein Jahr wegen einer erneuten Fußblessur aussetzen musste, für die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes auflaufen. «Nach der zweiten größeren Verletzung gibt es niemanden, der ein Draufgängertyp ist. Es dauert ein bisschen, bis man ein paar Sicherheiten abgelegt hat», sagte Zipser, der nach seinem ausgelaufenen Engagement bei den Chicago Bulls nun in Spanien spielt. «Jedes Spiel, jedes härtere Training hilft mir, zurückzukommen.» Um dann bei der WM zum erhofften großen Wurf anzusetzen.
(dpa)