Das muss man zur neuen Formel-1-Saison wissen

Melbourne – Der schnellste Kreisverkehr der Welt nimmt seinen Betrieb wieder auf. In Melbourne startet am Sonntag (6.10 Uhr MEZ) die neue Saison der Formel 1.

Bis zum ersten Advent ermittelt die Königsklasse des Motorsports in 21 Rennen ihren nächsten Weltmeister. Bemerkenswerte Personalien und neue Regeln für mehr Renn-Action lassen die Fans auf ein spektakuläres Jahr hoffen.

Wer ist diesmal Titelfavorit?

Champion Lewis Hamilton und sein Mercedes-Team haben die vergangenen fünf Jahre dominiert. Die Extraklasse des 34 Jahre alten Briten gepaart mit der Ingenieurskunst und der Finanzkraft des deutschen Autobauers – dieses Paket wird auch dieses Jahr schwer zu bezwingen sein. Stärkster Herausforderer ist vermutlich erneut Sebastian Vettel (31) im Ferrari. Bei den Testfahrten war der Hesse im verbesserten SF90 der Schnellste. Im fünften Jahr bei der Scuderia will Vettel endlich erstmals in Rot die WM holen. Auch bei Vorbild Michael Schumacher klappte es einst im fünften Ferrari-Jahr, danach ließ der Kerpener vier weitere Titel folgen.

Wer könnte noch um Siege mitmischen?

Valtteri Bottas im zweiten Mercedes und Ferrari-Neuzugang Charles Leclerc haben in ihren Stallduellen etwas zu beweisen. Der Finne Bottas blieb im Vorjahr sieglos und fährt wohl auf Bewährung. Der 21 Jahre alte Leclerc aus Monaco wird zeigen wollen, dass er schon die Zukunft nach Vettel verkörpert. Offen ist, wie schnell Red Bull mit dem neuen Motorenpartner Honda in Fahrt kommt und ob Max Verstappen zumindest in einigen Rennen ganz vorn mitfahren kann. Der Rest des Feldes muss eher auf Chaosrennen hoffen, um die Topteams schlagen zu können. Der letzte Sieg eines Piloten, der nicht für Mercedes, Ferrari oder Red Bull fuhr, liegt sechs Jahre zurück.

Auf wen sollte man noch achten?

Daniel Ricciardo hat den erstaunlichsten Wechsel vollzogen. Der Australier verließ Red Bull und fährt nun für Renault, obwohl den Franzosen erneut eine Aufbausaison im Mittelfeld blüht. Ricciardo soll den Weg an die Spitze mit seinem deutschen Teamkollegen Nico Hülkenberg beschleunigen. Die Farben getauscht hat auch Kimi Räikkönen (39). Der älteste Fahrer im Feld will es nach dem unfreiwilligen Abschied bei Ferrari noch einmal beim Alfa-Romeo-Team wissen, hinter dem sich sein erster Formel-1-Arbeitgeber Sauber verbirgt. Großes Gefühlskino ist das Comeback des Robert Kubica. Acht Jahre nach seinem schweren Rallye-Unfall kehrt der Pole im Williams zurück in die Rennserie.

Wer ist neu dabei?

Drei Piloten werden am Sonntag in Melbourne ihr erstes Rennen in der Formel 1 bestreiten. Lando Norris steuert einen McLaren, sein britischer Landsmann George Russell sitzt im Williams. Für Toro Rosso geht der Thailänder Alexander Albon an den Start.

Welche wichtigen Regeländerungen gibt es?

Kurz vor dem Auftakt wurde noch das Punktesystem geändert. Künftig gibt es für den Fahrer und das Team mit der schnellsten Rennrunde einen Extra-Zähler für die WM. Bedingung: Der Pilot muss unter den ersten Zehn ins Ziel kommen. So soll zum Ende der Rennen für mehr Action gesorgt werden. Für die Autos gelten neue Bestimmungen bei der Aerodynamik. Front- und Heckflügel sind breiter, höher und technisch simpler. Das soll das Überholen erleichtern. Zudem wurde die erlaubte Benzinmenge um fünf auf 110 Kilogramm erhöht. Jeder Bolide darf nun 743 Kilogramm wiegen (vorher 733). Damit die Fans die Strategien der Teams leichter verstehen können, werden die Trockenreifen künftig bei jedem Rennen nur noch mit drei Farben gekennzeichnet: weiß (hart), gelb (medium) und rot (soft).

Wer zeigt die Formel 1?

RTL überträgt erneut alle 21 Rennen im frei empfangbaren Fernsehen live. Zurück ist nach einem Jahr Pause der Bezahlsender Sky. Dort können Fans das gesamte Geschehen an den Grand-Prix-Wochenenden vom ersten Training am Freitag bis zur Zielflagge am Sonntag live verfolgen. Während der Rennen werde es keine Werbeunterbrechung geben, verspricht der Pay-TV-Sender. Im Internet gibt es zudem Live-Bilder bei F1TV, dem kostenpflichtigen Stream der Rennserie.


(dpa)

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