Monte Carlo – Das Formel-1-Spektakel von Monaco erlebt seine nächste Auflage. Der Sieg beim traditionsreichen Grand Prix in der Steueroase ist für die Fahrer fast so viel wert wie ein WM-Titel. Das Geschehen abseits der Rennstrecke ist oft ebenso schillernd.
Was macht Monaco so besonders?
Der Grand Prix an der Côte d’Azur ist Sinnbild der Formel 1. Unvernünftig, laut und glamourös geht es auf den Straßen von Monte Carlo zu. Die Rennstrecke ist der komplette Gegensatz zu den sicheren Kursen der modernen Formel 1. Wenn die Piloten ihre hochgezüchteten Boliden durch die Gassen jagen, hüpft das Herz der PS-Fans. Die Zone rund um das Fahrerlager am Jachthafen ist stets Laufsteg für Schöne und Reiche – und solche, die es gern sein wollen. Für die Teams indes bedeuten die Enge und der Tumult Schwerstarbeit.
Wie ist die Ausgangslage?
Ferrari-Pilot Sebastian Vettel führt die WM-Gesamtwertung mit sechs Punkten Vorsprung auf Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton an. In der Teamwertung indes liegen die Silberpfeile vorn. Ferrari und Mercedes fuhren in diesem Jahr bisher auf Augenhöhe, auch in Monaco wird ein enges Duell der beiden Top-Rennställe erwartet.
Worauf kommt es in Monaco an?
Mut und hohe Steuerkunst sind auf dem atemberaubenden Kurs gefordert. Die neuen Autos, die in diesem Jahr breiter, schwerer und schneller sind, erhöhen den Schwierigkeitsgrad für die Piloten noch. Ziel ist es, sich in möglichst vielen Trainingsrunden an den tückischen Straßenkurs zu gewöhnen und nicht zu Beginn schon zu viel Risiko zu gehen. Fehler werden hier umgehend mit einer Begegnung mit der Leitplanke bestraft. Vorentscheidende Bedeutung hat die Qualifikation am Samstag. Da es kaum Überholchancen gibt, ist der Startplatz der Schlüssel für das Rennen.
Warum verzichtet Fernando Alonso auf eine Teilnahme?
Der Spanier hat sich nach dem völlig missglückten Saisonstart mit McLaren entschieden, lieber beim 500-Meilen-Klassiker in Indianapolis seine Chance zu suchen. McLaren gewährt ihm den Ausflug wohl auch, um den früheren Weltmeister bei Laune zu halten. Für Alonso kehrt Jenson Button für ein Rennen ins Cockpit zurück. «Das fühlt sich ein wenig surreal an», bekannte der Brite, der am Ende der Vorsaison seinen Stammplatz geräumt hatte. Button hatte 2009 auf dem Weg zu seinem WM-Titel im Fürstentum gewonnen. Diesmal dürfte im defektanfälligen McLaren Ankommen das Ziel sein.
(dpa)