Stuttgart – Für die deutschen Turnerinnen wird es gleich am ersten Wettkampftag der 49. Weltmeisterschaften in Stuttgart ernst.
Schon am Freitagmittag um 13.30 Uhr (SWR) muss das deutsche Quintett mit Elisabeth Seitz, Kim Bui, Sarah Voss, Emelie Petz und der kurzfristig für die verletzte Sophie Scheder ins Team gerutschten Pauline Schäfer in der Team-Qualifikation an die Geräte. Für die Riege von Cheftrainerin Ulla Koch geht es nicht nur um den Einzug in das WM-Finale der besten acht Mannschaften, sondern auch um das Ticket für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Dazu müssen die DTB-Frauen mindestens Platz zwölf belegen.
Die Entscheidung über die Olympia-Teilnahme fällt aber erst am Samstag, wenn alle 24 Frauen-Teams die Qualifikation beendet haben. Dann erst sind unter anderem Titelverteidiger USA um Superstar Simone Biles und die Mitfavoritinnen aus Russland an der Reihe.
«Es sind meine ersten Weltmeisterschaften und ich bin so aufgeregt», sagte die Jüngste im deutschen Team, Emelie Petz, nach dem Podium-Training in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. «Meine Familie und Freunde kommen, ich kann es kaum erwarten. Es wird unglaublich», so die 16 Jahre alte Schülerin, die in Stuttgart gemeinsam mit den routinierten Seitz und Bui trainiert.
Scheders Traum von der Heim-WM platzte dagegen 24 Stunden vor dem Start wegen einer schmerzhaften Verletzung an der Rückenmuskulatur. «Für Sophie ist es sehr schade, aber ein Einsatz wäre unter diesen Umständen nicht zu verantworten. Mit Pauline haben wir eine Super-Turnerin, die nun für das Team kämpft», sagte Cheftrainerin Ulla Koch. «Das ist schon eine total verrückte Situation», sagte Nachrückerin Schäfer, die vor zwei Jahren bei der WM in Montréal Gold am Schwebebalken gewann und nun zu einem unverhofften Einsatz kommt.
(dpa)