Darmstadt – Borussia Mönchengladbach hat seinem neuen Trainer Dieter Hecking zum Einstand ein freudloses 0:0 beim Bundesliga-Schlusslicht beschert.
Das Team vom Niederrhein verpasste auch beim SV Darmstadt 98 den ersten Auswärtssieg in dieser Saison. Ex-Nationalspieler Torsten Frings erlebte bei den «Lilien» ein schwaches erstes Spiel als Erstliga-Chefcoach.
Die Südhessen konnten in der fünften Partie hintereinander kein Tor erzielen, stoppten aber wenigstens die Serie von zuletzt acht Niederlagen unter Frings‘ Vorgänger Norbert Meier. Der Abstand zum Relegationsplatz beträgt weiter vier Punkte.
Angetrieben von Raffael und Thorgan Hazard übernahmen die Gäste vor 17 400 Zuschauern am ausverkauften Böllenfalltor gleich die Initiative und griffen über die Flügel an. Die Mannschaft, sagte Hecking unmittelbar vor der Partie, habe begriffen, «dass sie in der Bringschuld ist, dass sie ein deutlich anderes Bild als in einem Großteil der Hinrunde abgeben muss». In der zehnten Minute hätte bereits das 1:0 für die Borussia fallen müssen: Raffael scheiterte aus acht Metern nach einer Hereingabe von Jonas Hofmann aber an Torhüter Michael Esser.
Bei den Gladbachern war Neuzugang Timothee Kolodziejczak vom Europa-League-Sieger FC Sevilla nicht mal im Kader. Verzichten musste Hecking auf die verletzten Patrick Herrmann, Ibrahima Traoré, Tobias Strobl und Nico Elvedi. Die Schalker Leihgabe Sidney Sam, den unter der Woche ein Infekt erwischt hatte, saß bei den Darmstädtern nur auf der Bank und wurde auch nicht eingewechselt.
Die Anfangs-Offensive der Gladbacher verpuffte schnell. Nach einer knappen halben Stunde starteten die «Lilien» ihren bis dato vielversprechendsten Angriff. Flügelflitzer Marcel Heller passte in die Mitte, wo Tony Jantsche im letzten Moment vor Jan Rosenthal rettete. Der Borussia fehlten Ideen und Schwung, zumal sich Weltmeister Christoph Kramer und Toptalent Mahmoud Dahoud im defensiven Mittelfeld nicht als die großen Antreiber hervortaten.
Nach der Pause bemühte sich Mönchengladbach um einen erneut schwungvollen Start, blieb jedoch immer wieder hängen: zu viele Fehlpässe, zu wenig Durchsetzungsvermögen in den Zweikämpfen. Wild entschlossen stemmten sich die «Lilien» gegen den Favoriten, immer die Hoffnung auf einen Überraschungstreffer vor Augen.
In der 66. Minute hatten die Hausherren jedoch Glück: Hazard traf nur den Pfosten. In der Schlussphase hatten beide Teams noch bange Minuten zu überstehen, weil beide Abwehrreihen nicht mehr gut standen. Den Sieg hatte jedoch keine Mannschaft verdient.
(dpa)