Tjumen – Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier geht zurückhaltend in das umstrittene Weltcupfinale der Biathleten im russischen Tjumen.
Sie habe «keine allzu hohen Erwartungen», sondern wolle «jetzt einfach schauen, was am Ende dabei herauskommt», sagte die 24-Jährige und ergänzte: «Ich werde auf alle Fälle versuchen, das Beste zu geben. Konkret: Auf der Strecke noch einmal alles herausholen und vor allem am Schießstand sauber zu arbeiten.»
Im Gesamtweltcup hat die Bayerin vor dem Sprint am Freitag als Vierte mit 112 Punkten hinter Spitzenreiterin Anastasija Kuzmina aus der Slowakei nur noch theoretische Chancen, ihren Vorjahressieg zu wiederholen. Kurz vor dem Ende einer «langen und anstrengenden Saison» seien «alle ein bisschen kaputt. Da geht es mir nicht anders als allen anderen», sagte die siebenmalige Weltmeisterin.
International werden viele Athleten aus Protest gegen den russischen Dopingskandal um die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi nicht in Westsibirien antreten. Die deutsche Mannschaft ist von Donnerstag bis Sonntag hingegen komplett vertreten. In einem gemeinsamen Brief hatte das Team dem Weltverband IBU zuvor mitgeteilt, dass man mit dem Standort nicht einverstanden sei. Ohne Erfolg.
«Ich muss aber zugeben: Die Tjumen-Problematik stand seit einem Jahr im Raum, wir haben erst kurz vor knapp gehandelt. Das hätte früher passieren müssen», sagte Ex-Weltmeister Erik Lesser: «Jetzt sollten wir, nur weil wir unseren Willen nicht bekommen haben, nicht weiter streiten, bis sich keiner mehr in die Augen schauen kann.»
(dpa)