Dagmar Freitag zu Russlands Begnadigung: «Einfach armselig»

Frankfurt/Main – SPD-Politikerin Dagmar Freitag, die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, hat das IOC heftig für die Begnadigung Russlands unmittelbar nach den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang kritisiert.

«Das ist für mich selbstverständlich ein Angriff auf die Werte des Sports, wenn man drei Tage nach dem Ende der Winterspiele sagt: Jetzt ziehen wir mal einen Schlussstrich», sagte Freitag in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Russland musste bei den Spielen in Südkorea unter neutraler Fahne und ohne Nationalhymne antreten, einige Athleten durften gar nicht an den Start gehen.

Eigentlich war vom Internationalen Olympischen Komitee avisiert worden, dass Russlands Athleten bereits bei der Schlussfeier der Winterspiele im Februar hinter ihrer Fahne einmarschieren könnten. Doch nach den Dopingvergehen des Curling-Bronzemedaillengewinners Alexander Kruschelnizki und der Bobfahrerin Nadeschda Sergejewa in Südkorea war die Sperre verlängert worden.

Kurz nach den Spielen wurden die Maßnahmen aber vom IOC aufgehoben. «Das ist zu wenig, das ist einfach armselig. Und mit dieser Einschätzung bin ich ja nicht allein», sagte Freitag. Die Strafe hatte das IOC wegen des organisierten russischen Sportbetrugs bei Olympia 2014 in Sotschi verhängt.


(dpa)

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