Hamburg – Die deutschen Hockey-Herren haben vor den beiden Saisonhöhepunkten einen empfindlichen Dämpfer erlitten.
Knapp drei Wochen vor Beginn der WM-Qualifikation in Johannesburg und zwei Monate vor der EURO in Amstelveen musste sich die Auswahl von Bundestrainer Stefan Kermas beim Vier-Länder-Turnier in Hamburg mit dem zweiten Platz begnügen. Nach Siegen über Österreich (2:0) und Spanien (4:2) kassierte das im Umbruch steckende DHB-Team zum Abschluss gegen Turniersieger Irland trotz 2:0-Führung eine 2:4 (2:2)-Niederlage. Und musste feststellen, dass Einstellung und Effizienz im Torabschluss noch verbesserungswürdig sind.
«Ich habe sehr starke Iren und nach den guten ersten beiden Spielen heute leider schwache Deutsche gesehen», sagte Kermas. «Mag sein, dass das ein guter Dämpfer zur rechten Zeit war, aber die riesengroße Baustelle, die ich gesehen habe, müssen wir bis Johannesburg verkleinern», monierte er.
Seine Vorgabe von drei Siegen in Hamburg blieb trotz des von Tom Grambusch (19. Minute) und Marco Miltkau (20.) herausgeschossenen 2:0-Vorsprungs unerfüllt. Im Gegenteil: Die enorm erstarkten Iren, auf die die Deutschen in Südafrika in der Vorrunde erneut treffen werden, drehten das Match kurz nach der Pause zur 3:2-Führung. Und als Kermas in den letzten zehn Minuten alles auf eine Karte setzte und Torhüter Tobias Walter gegen einen elften Feldpsieler austauschte, gelang den Iren der entscheidende Konter zum 4:2.
«Der Gegner war heiß wie Frittenfett, wir haben, warum auch immer, heute nicht die richtige Einstellung gefunden. Das müssen wir analysieren», forderte Kermas. Er ist aber davon überzeugt, dass sein Team «das Potenzial für die WM-Qualifikation» hat.
(dpa)