Moskau (dpa) – Der Favorit wankte, doch er fiel nicht. Südamerikameister Chile ist durch ein 1:1 (0:1) gegen Außenseiter Australien in das Halbfinale des Confed Cups eingezogen. Dort treffen die Chilenen nun am Mittwoch (20.00 Uhr MESZ) auf Europameister Portugal.
Es war ein hartes Stück Arbeit für die Mannschaft um Superstar Arturo Vidal vom FC Bayern, denn der Fußballzwerg vom fünften Kontinent ließ den Vierten der Weltrangliste über weite Strecken der Partie vor 33 639 Zuschauern im Moskauer Spartak-Stadion lange Zeit um das Weiterkommen zittern.
Der Lupfer-Treffer von James Troisi nach 42 Minuten verunsicherte die Top-Profis aus Südamerika gehörig, denn ein weiteres Tor hätte den Australiern zum Einzug in das Halbfinale gereicht. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatte Innenverteidiger Trent Sainsbury dann auch die Riesenchance zum 2:0 für den Underdog, das die Sensation perfekt gemacht hätte. Doch der Australier jagte den Ball aus sechs Metern freistehend über den Kasten.
Mit Haken und Ösen und wenig Klasse-Fußball startete die zweite Hälfte, weil die Chilenen ihre Chancen einfach nicht nutzten und kaum Spielfluss zustande kam. Erst der zur Pause eingewechselte Martin Rodriguez nahm dem Favoriten mit seinem Treffer zum 1:1 aus Nahdistanz nach 67 Minuten die größten Sorgen.
Erstmals konnten die Chilenen im dritten Spiel beim Confed Cup den bislang an der Wade verletzten Torhüter Claudio Bravo einsetzen. Und mit einer großartigen Parade gegen Massimo Luongo nach 36 Minuten konnte der Rekordnationalspieler seine Klasse auch gleich unter Beweis stellen. Beim überraschenden Führungstreffer, den er selbst mit einem Abschlag in die gegnerische Abwehr einleitete, war der Kapitän allerdings machtlos.
Die erste Großchance hatten die Chilenen durch Bayer-Profi Arturo Vidal bereits nach acht Minuten, doch Australiens Torwart Ryan parierte glänzend. Doch dann hatten sich die Australier mit robustem Einsatz gegen die spielerisch überlegenen Chilenen Respekt verschafft, mussten aber ihre raue Gangart auch mit Gelben Karten bezahlen.
Ein böses Foul vom 37-jährigen Kapitän Tim Cahill in seinem 100. Länderspiel an dem Leverkusener Charles Aranguiz hätte aber die Rote Karte verdient gehabt. Der Chilene musste in der Halbzeitpause daraufhin ausgewechselt werden.
Schon vor dem Match hatte Chiles Trainer Juan Antonio Pizzi sein Team vor dem Außenseiter und seinem kämpferischen Einsatz gewarnt. «Wir haben das Halbfinale noch nicht in der Tasche», mahnte er demonstrativ. Der Verlauf der Partie sollte ihm recht geben.
(dpa)