Berlin – Der frühere Bundesligastürmer und jetzige DFB-Integrationsbeauftragte Cacau sieht die Integration in ein fremdes Land als ein Geben und Nehmen. Es sei wichtig, Zuwanderern entgegenzugehen.
«So spüre ich als Zuwanderer Wertschätzung und habe das Gefühl, dass die Menschen an meinem Schicksal interessiert sind und wirklich etwas mit mir zu tun haben wollen», sagte der gebürtige Brasilianer in einem Interview der «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung». Zuwanderer müssten dann den nächsten Schritt machen und vor allem so schnell wie möglich die Sprache lernen.
Es gebe auch Zuwanderer, die zu viel forderten, erklärte der frühere deutsche Fußball-Nationalspieler. «Das ist nicht korrekt, denn mir muss bewusst sein, wie viel Deutschland leistet, auch finanziell, um bestmögliche Bedingungen zu schaffen», fügte der 35-Jährige hinzu. Er sehe es als seine Aufgabe, Flüchtlinge mit ihren Sorgen in den Vereinen zuzuhören, sie aber auch davon zu überzeugen, dass man sich Mühe geben müsse, die Sprache zu erlernen, die Kultur zu verstehen und zu akzeptieren, sagte Cacau.
«Man muss sich anpassen, ohne dabei die eigenen Wurzeln zu verleugnen», erklärte er. Dazu gehöre neben der Kultur natürlich die Muttersprache. «Dass man die nicht einmal mehr in den eigenen vier Wänden sprechen soll, wie ein Politiker zuletzt gefordert hat, geht deshalb zu weit. Aber man muss zugleich die Gepflogenheiten des Landes annehmen und darf nicht seine eigenen Regeln aufstellen.»
(dpa)