Dortmund – Bundesliga first! Nach dem Einzug in das Viertelfinale der Champions League und das Pokal-Halbfinale richtet Borussia Dortmund sein Hauptaugenmerk auf den Kampf um Punkte.
Vor dem Duell mit dem Vorletzten FC Ingolstadt am Freitag (20.30 Uhr) schwor Hans-Joachim Watzke die Profis auf das wichtigste Saisonziel ein. Ohne mehr Konstanz könnte die vom BVB-Geschäftsführer geforderte direkte Qualifikation für die europäische Königsklasse ernsthaft in Gefahr geraten. «Die Spiele gegen Ingolstadt und Schalke sind jetzt das Allerwichtigste», sagte der Geschäftsführer mit Blick auf die kommenden Aufgaben.
Am vergangenen Samstag verspielte der Tabellendritte die große Chance, sich Luft im Kampf um die begehrten Champions-League-Plätze zu verschaffen. Nach dem vermeidbaren 1:2 beim Fünften Hertha BSC, der damit nur noch drei Punkte zurückliegt, will sich der BVB weitere Rückschläge ersparen. Angesichts der drohenden Personalnot im Angriff empfahl Mittelfeldspieler Gonzalo Castro für das Duell mit Ingolstadt ein ähnliches Vorgehen wie beim 3:0 im Pokal-Viertelfinale über Lotte am Dienstag in Osnabrück: «Wir brauchen einfach Geduld. Das haben wir gegen Lotte gemacht und werden es am Freitag genauso machen.»
Die gewohnte Dortmunder Offensivpower ist eher nicht zu erwarten. Der verletzte Marco Reus und der gesperrte Ousmane Dembélé fehlen, der Einsatz von Pierre-Emerick Aubameyang ist aufgrund von Adduktoren-Problemen gefährdet. Allein dieses Trio erzielte im bisherigen Saisonverlauf 42 Pflichtspieltore. Die Hoffnungen von Trainer Thomas Tuchel werden wohl auf Christian Pulisic, André Schürrle und Shinji Kagawa ruhen. Es spricht für das gewachsene Selbstvertrauen des erst 18 Jahre alten US-Nationalspielers Pulisic, dass er in der Personalnot kein großes Problem sieht: «Wir haben nicht nur elf gute Leute.»
Die Borussia ist gewarnt. Nur mit viel Glück entging sie in der Hinrunde einer Pleite. Bis 20 Minuten vor Schluss lagen die Ingolstädter mit 3:1 in Führung. Erst kurz vor Schluss gelang Pulisic der Ausgleich. «Wir müssen genauso giftig und hungrig sein wie im Hinspiel, dann bekommen auch sie ihre Probleme», sagte FCI-Verteidiger Markus Suttner.
Weil der Relegationsplatz 16 bereits sieben Zähler entfernt liegt, sind auch die Gäste in Zugzwang. «Wir müssen irgendwann anfangen, dreifach zu punkten, und dann auch mal zwei oder drei Siege am Stück holen», forderte Peter Jackwerth. Der Vorstandschef ist guter Dinge, dass sich die Mannschaft beim hohen Favoriten aus Dortmund teuer verkauft. «Mein Traum wäre, wenn wir es in dieser Saison in die Relegation schaffen könnten und dann drin bleiben. Dafür werden wir alles tun», sagte er dem «Donaukurier».
Selbst im Fall des Abstiegs will er an Trainer Maik Walpurgis festhalten: «Man sieht ja, wie die Mannschaft aktuell marschiert – deswegen ist Walpurgis für mich persönlich auch nächstes Jahr unser Trainer.»
In Dortmund wäre Jackwerth jedoch schon mit einem Remis zufrieden. Denn unter Trainer Tuchel verlor der BVB noch kein Bundesliga-Heimspiel. Zudem gingen auch die vergangenen 23 Heimspiele der Borussia an Freitagabenden nicht verloren.
(dpa)