Bad Ragaz – Marcel Schmelzer hat die Asienreise von Borussia Dortmund gegen Kritik verteidigt. «Wir wissen, dass es für Topclubs Normalität ist, diese Reisen durchzuführen», sagte der Kapitän des Fußball-Bundesligisten im Trainingslager von Bad Ragaz (Schweiz).
Der aktuellen Diskussion über den Nutzen solcher PR-Maßnahmen kann er wenig abgewinnen: «Man darf nicht vergessen, wie viele Fans wir auf diesem Kontinent haben. Es ist ein Art von Dankbarkeit, den Leute dort für ein paar Tage unsere Gesichter und unsere Trainingseinheiten zu zeigen.»
Die Borussia war in der vergangenen Woche von einer Reise nach Japan und China zurückgekehrt und bereitet sich derzeit in der Schweiz auf die neue Saison vor. Die sportlichen Nachteile der ersten Tour halten sich nach Einschätzung von Schmelzer in Grenzen: «Es ist kein Problem, wenn man in der Vorbereitung konditionelle Reize etwas später setzt.»
Die Diskussion um die Asien-Reise der drei Bundesligisten BVB, FC Bayern und FC Schalke 04 hält an. Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl hatte es als «krass» bezeichnet, was den Spielern in Großclubs auf Marketingtrips wie nach Asien zugemutet werde. Er sei «sehr dankbar», dass er davon noch verschont bleibe und sein Team sich im Trainingslager in Österreich auf die Bundesligasaison und die Champions League vorbereiten könne.
Damit zog er sich die Kritik von Karl-Heinz Rummenigge zu: «Ich finde diese Aussage ein Stück zynisch und auch unsolidarisch», entgegnete der Bayern-Chef, «die Clubs, die hier in Asien waren und auch die, die in Amerika waren, haben etwas pro Bundesliga-TV-Vermarktung geleistet.»
(dpa)