Frankfurt/Main – Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will im September die neue Bundesliga-Saison starten, hat nach ihrer Mitgliederversammlung am Montag aber noch keinen konkreten Termin genannt.
«Wir gehen alle davon aus, dass wir im September starten werden. Kann ich ihnen das mit Sicherheit sagen? Kann ich nicht», sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert auf einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main. Die Schalte der 36 Proficlubs zuvor hatte sich hauptsächlich um die Medienrechte von 2021 bis 2025 gedreht, es wurde allerdings auch über den Saison-Neustart gesprochen.
Der Wiederanpfiff soll möglichst mit Fans in den Stadien erfolgen. «Wir versuchen, dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen», sagte Seifert. Es gelte, sich jeweils «die Vor-Ort-Situation anzuschauen». Großveranstaltungen mit vielen Zuschauern sind nach den Vorgaben der Politik bis Ende Oktober verboten, Ausnahmen sind aber möglich.
Die Bundesliga ist den anderen europäischen Ligen wie schon beim Neustart nach der Corona-Pause weit voraus. Während England, Italien und Spanien den Spielbetrieb erst jüngst wieder aufgenommen und noch einige Wochen zu absolvieren haben, steht in der Bundesliga in dieser Woche schon der 34. Spieltag und das Saisonfinale an. Statt des eigentlich Mitte August geplanten Starts soll es nun, sofern möglich, im September wieder mit Liga-Fußball losgehen.
«Die nächste Saison, die im Idealfall wieder geregelt abläuft, wird 2021/22 sein. Das deutet sich jetzt schon an. Dieser Sommer wird für Clubs in Europa ein ganz herausfordernder», warnte Seifert. Der neue TV-Vertrag bis 2025, der den Clubs insgesamt 4,4 Milliarden Euro in vier Jahren einbringt, schafft immerhin wichtige Planungssicherheit. Seifert stellte die Clubs darauf ein, dass sich die finanziellen Rahmenbedingungen «nach unten korrigieren werden, in allen Belangen».
Die Terminhatz wird im Herbst aus mehreren Gründen nicht kleiner. Ab September soll auch die Nations League wieder beginnen, zudem kommen internationale Spiele und am Ende einer weiteren aufreibenden Spielzeit steht die Fußball-EM, die nach der coronabedingten Verschiebung genau ein Jahr später von 11. Juni bis 11. Juli stattfinden soll.
«Es ist völlig klar, dass wir uns zwei Ziele stecken. Die neue Saison zu beginnen und die neue Saison zu beenden. Beides erfordert einige Überlegungen, sehr viele Pläne und die jederzeitige Bereitschaft, diese Pläne anzupassen und zu ändern», verdeutlichte Seifert.
Wie der Saisonbeginn für die international geforderten Clubs aussehen könnte, ist damit auch noch offen. Meister FC Bayern und RB Leipzig treten im August noch beim Champions-League-Turnier in Lissabon an, der VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt sind noch in der Europa League gefordert. Dort findet das Finalturnier ab dem Viertelfinale in Nordrhein-Westfalen statt, Endspielort ist Köln. Zuvor müssen Wolfsburg, Leverkusen und Frankfurt aber noch ihre Rückspiele aus dem Achtelfinale absolvieren.
(dpa)