Berlin/Ötztal – Der Vorjahresvierte Emanuel Buchmann ist «sehr optimistisch», dass die Tour de France Ende August stattfindet und hat sich hohe Ziele gesetzt.
«Da ist noch was möglich. Ziel ist es, sich zu verbessern. Das wäre ein Platz auf dem Podium, aber dafür muss alles passen», sagte der Radprofi im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Auch der Gesamtsieg müsse kein Traum bleiben. «Vom Podium bis zum Sieg ist es nicht weit, letztes Jahr hat beim vierten Platz auch nicht so viel gefehlt.»
Die Zeit ohne Rennen während der Corona-Pandemie sei mental nicht sehr einfach gewesen. «Jetzt ist wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen», ergänzte Buchmann mit Blick auf den Wiederbeginn der Radsport-Saison Anfang August. Sollten bei der am 29. August beginnenden Tour keine Zuschauer erlaubt sein, könnte Buchmann «für ein Jahr» auch damit leben. «Wir fahren auch viele Radrennen, wo nicht so viele Zuschauer sind. Bei der UAE Tour in Abu Dhabi sind auch kaum Zuschauer am Straßenrand. Es ist also nichts Neues für uns», sagte der Rundfahrt-Spezialist vom Team Bora-hansgrohe.
Bevor es wieder richtig losgeht, absolviert Buchmann seine persönliche Everest Challenge. Am Freitag will er 8848 Höhenmeter – so hoch wie der Mount Everest – mit dem Rad zurücklegen und dabei Spenden für einen guten Zweck (Kinderhilfswerk) einsammeln. Im Ötztal wird er dafür einen Berg rauf- und runterfahren. «Der Trainingsalltag ist gerade ein wenig eintönig ohne Rennen. Da habe ich mir mal überlegt, etwas Verrücktes zu machen oder eine Herausforderung einzubauen.»
Nicht nur die Radrennen, auch die Dopingkontrollen sind in der Corona-Zeit laut Buchmann zum Erliegen gekommen. «Ich hatte meinen letzten Test Mitte März kurz vor dem Lockdown. Seitdem hatte ich keine Dopingkontrolle mehr», sagte der 27-Jährige, der aber keine unliebsamen Überraschungen beim Neustart erwartet.
(dpa)