Bremen – Der SV Werder Bremen hat seine wundersame Erfolgsserie auch gegen den Angstgegner FC Schalke 04 fortgesetzt. Durch das 3:0 (1:0) machten die Hanseaten einen Riesenschritt in Richtung Klassenverbleib und dürfen auf einmal sogar von der Europa League träumen.
Die Europapokal-Hoffnungen der Königsblauen dagegen sanken nach der schwachen Vorstellung auf ein Minimum, das Team von Trainer Markus Weinzierl muss sich nun voll auf die Europa-League-Duelle gegen Ajax Amsterdam konzentrieren.
Vor 42 100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion erzielten Theodor Gebre Selassie (24. Minute), Max Kruse (76./Foulelfmeter) und der eingewechselte Maximilian Eggestein (80.) die Tore für die Gastgeber, die in den vergangenen sieben Spielen unfassbare 19 Punkte sammelten und in der Tabelle an Schalke vorbei auf Rang acht kletterten. Es war der erste Bremer Heimsieg gegen Schalke seit neun Jahren. Dem Revierclub fehlten vor allem die Ideen im Spiel nach vorne.
Die Mannschaft von Trainer Alexander Nouri startete mutig und druckvoll. Einen Kopfball des wieder genesenen Zlatko Junuzovic fing Schalke-Keeper Ralf Fährmann sicher (2.). Aber auch die Gäste versteckten sich nicht. Nach einer hektischen Anfangsphase konnte sich zunächst keine der beiden Mannschaften klare Torchancen erspielen. Der Revierclub hatte die Partie nun im Griff und bestimmte das Spiel, ohne jedoch nach vorne gefährlich zu werden.
Mit ihrer ersten klaren Torchance gingen die Bremer dann in Führung. Junuzovic hatte nach einem Freistoß auf dem rechten Flügel zu viel Platz und flankte wuchtig vor das Tor, wo Gebre Selassie per Kopf vollenden konnte. Schalke war um eine schnelle Antwort bemüht, einen Schuss von Max Meyer konnte Bremens Torhüter Felix Wiedwald aber wie auch Daniel Caligiuris Nachschuss abwehren (28.).
Kurz vor der Pause parierte Wiedwald nach einem Freistoß erneut gegen Meyer (40.), Leon Goretzka zielte knapp über das Tor (44.). Die Gäste hatten zwar deutlich mehr Ballbesitz, agierten nach vorne jedoch zu einfallslos. Werder stand hinten auch ohne den verletzten Abwehrchef Lamine Sané sicher und ließ zunächst nur wenig zu.
Nach der Pause agierte Schalke druckvoller, spielte nach vorne jedoch nicht zwingend genug. Schöpf schoss nach schöner Kombination der Gäste über das Tor (58.), Wiedwald hielt erneut stark gegen Meyer (59.). Auf der Gegenseite klärte Fährmann nach einem Bremer Konter vor dem heranstürmenden Florian Grillitsch. Die Norddeutschen ließen bei ihren wenigen Gegenstößen zunächst die Präzision vermissen.
Ein Foulelfmeter sorgte schließlich für die Entscheidung zugunsten der Gastgeber: Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes foulte Fin Bartels im Strafraum, Kruse ließ sich die Gelegenheit vom Punkt nicht entgehen (76.). Der eingewechselte Eggestein traf nach einem Konter sogar zum 3:0 (80.), anschließend verteidigte Bremen den Vorsprung souverän.
(dpa)