Bremen (dpa) – Werder Bremen hält auch nach dem achten sieglosen Saisonspiel an Trainer Alexander Nouri fest. Noch.
Ob sich der Tabellenvorletzte nach dem 0:2 (0:2) gegen Borussia Mönchengladbach auch im direkten Duell der beiden einzigen noch sieglosen Proficlubs in dieser Spielzeit beim 1. FC Köln am kommenden Sonntag einen weiteren Misserfolg ohne Trainerdiskussion leisten kann, scheint fraglich. «Das wird für beide Mannschaften ein sehr, sehr wichtiges Spiel», sagte Werders Sportchef Frank Baumann.
Trotz einer seltsam harmlosen Vorstellung gegen Gladbach, 304 Minuten ohne eigenem Tor, nur vier Punkten bislang und saisonübergreifend elf Spielen ohne Sieg bleibt Nouri wohl ebenso noch im Amt wie sein Kollege Peter Stöger beim Tabellenletzten Köln (1 Punkt). «Wir sind überzeugt davon, dass wir in dieser Konstellation und mit diesem Kader aus dieser Konstellation heraus kommen», sagte Baumann: «Das Zusammenspiel zwischen Trainer und Mannschaft funktioniert.»
Daran bestehen indes nicht erst seit Sonntag Zweifel. Zum wiederholten Mal in dieser Saison spielte Werder vor der Pause extrem passiv und wurde erst nach dem Wechsel mutiger. Da war das Spiel nach Gegentoren durch Lars Stindl (27. Minute) und durch den Ex-Bremer Jannik Vestergaard (34.) allerdings im Prinzip schon gelaufen.
Bremens Einwechselspieler Izet Hajrovic deutete an, dass sich die Mannschaft eine andere taktische Marschroute bereits zu Spielbeginn gewünscht hätte. «Das kann ich aber nicht entscheiden. Das entscheidet der Trainer», sagte Hajrovic vielsagend. Auch das Bremer Publikum ist genervt und sauer. Ein Großteil der 42 100 Zuschauer pfiff während und nach dem Spiel lautstark. «Die Pfiffe sind normal. Wir sind ja auch sauer», sagte Kapitän Zlatko Junuzovic.
«Die Enttäuschung ist groß, vor allem über die erste Halbzeit», bekannte auch Baumann. «So werden wir nicht viel gewinnen.» Zumindest in Köln sollte Werder nun aber gewinnen, sonst wird es für Nouri wohl richtig eng. «Der Druck steigt», sagte Junuzovic gefühlte zehn Mal.
Rückendeckung bekam der Bremer Coach ausgerechnet auch vom Gladbacher Kollegen Dieter Hecking. Der sagte in Bezug auf «Alex‘ Situation: Im Februar haben wir in einer ähnlichen Situation hier 1:0 gewonnen. Danach hat Werder eine Serie gestartet. Das wünsche ich Alex jetzt auch wieder.» Nach besagter Serie hätte Werder am Ende beinahe sogar noch die Europapokal-Qualifikation geschafft. Daran mag aktuell kaum noch jemand denken in Bremen.
(dpa)