Berlin – Ex-Bundestrainer Heiner Brand traut den deutschen Handballern bei der WM in Deutschland und Dänemark vom 10. bis 27. Januar 2019 einiges zu.
Eine Heim-WM sei «ein Vorteil, und die Chance ist groß, vorne dabei zu sein. Der eine oder andere wird auch auf 2007 zurückschauen und wissen, welchen Hype das Ganze damals entfacht hat», sagte Brand den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Allerdings könne der Druck «zu Beginn eines Turniers schon ein Problem darstellen», räumte Brand ein. «Ich war vor dem Eröffnungsspiel gegen Brasilien nervöser als später vor dem Endspiel gegen Polen. Das erste Spiel war eine reine Gurkerei», erinnert er sich an den Triumph der Deutschen bei der WM 2007 unter seiner Regie.
Obwohl dem aktuellen Team die Führungsspieler fehlen, habe die Mannschaft das Potenzial, Großes zu erreichen. «Da müssen wirklich alle an einem Strang ziehen, und der Trainer muss interne Diskussionen klar managen. Er kann aber nicht auf jeden Rücksicht nehmen. Er muss den eigenen Weg gehen», empfahl Brand.
Zu den Schwierigkeiten, mit denen Bundestrainer Christian Prokop fertig werden musste, sagte Brand: «Die Ausgangssituation war ja schon zu seinem Amtsantritt nicht einfach. Wenn man ihn aus einem bestehenden Vertrag nach einem guten Jahr Bundesliga in Leipzig herausholt, eine Ablösesumme bezahlt in einer Dimension, die mit 500.000 Euro für Handball-Verhältnisse unglaublich hoch war, und ihn mit einem Fünfjahresvertrag ausstattet, dann ist doch klar, dass im Falle des Misserfolges direkt Gegenwind kommt.»
(dpa)