Brady führt Patriots zum fünften Super-Bowl-Triumph

Houston – Mit einer historischen Aufholjagd hat Star-Quarterback Tom Brady die New England Patriots zum fünften Super-Bowl-Triumph geführt. Im dramatischsten Finale der NFL-Geschichte setzte sich der Favorit in Houston mit 34:28 (28:28, 3:21) nach Verlängerung gegen die Atlanta Falcons durch.

Die Patriots lagen im 51. Super Bowl bereits mit 25 Punkten zurück, schafften aber ein nie da gewesenes Comeback. Es war das erste Endspiel der National Football League, das nicht in der regulären Spielzeit entschieden wurde. Mit seinem fünften Super-Bowl-Triumph setzte sich Brady an die alleinige Spitze der Rekordliste für Quarterbacks. «Großartige Defensive», schwärmte der 39-Jährige nach dem Spiel, «alles absolut unfassbar, jetzt will ich meine Familie sehen.»

Running Back James White erzielte in der Overtime mit seinem dritten Touchdown die entscheidenden Punkte. Bei New England fehlte der Deutsche Sebastian Vollmer wie schon die gesamte Saison verletzt. Die Falcons mit Quarterback Matt Ryan verpassten ihren ersten NFL-Titel.

Der eng mit den Patriots verbundene US-Präsident Donald Trump prophezeite dem Team seines «Freunds» Brady einen Sieg mit acht Punkten Vorsprung. Doch vor Promi-Fans wie Vizepräsident Mike Pence oder Elton John und John Travolta ließ Atlanta mit der besten Offensive der NFL zunächst der stärksten Defensive keine Chance.

Bei den vorigen sechs Super-Bowl-Teilnahmen in der Ära von Brady und Erfolgscoach Bill Belichick waren die Patriots ohne Punkte im Auftaktviertel geblieben – und erneut kam New England überhaupt nicht in Schwung. Nach einem ersten Abschnitt ohne offensive Höhepunkte bereitete der Favorit selbst den Weg für die Führung Atlantas. New Englands Running Back LeGarrette Blount verlor den Ball, anschließend führte Ryan sein Team über das Feld. Falcons-Ballträger Devonta Freeman feierte seinen Lauf zur 7:0-Führung mit einem lässigen Sprung in die Endzone.

Das endgültige Startsignal für die gefürchtete Offensive Atlantas. Mit einem ausgewogenen Mix aus Lauf- und Passspiel dominierten die Falcons ihren Gegner. Keine vier Minuten später erhöhte Austin Hooper nach Pass von Ryan auf 14:0 – noch nie zuvor verspielte ein Team im Super Bowl einen derartigen Vorsprung.

Und Brady ließ die geforderten Comeback-Qualitäten zunächst vermissen. Entnervt von der aggressiven Falcons-Verteidigung, die ihn immer wieder hart zu Boden brachte, zeigte er ungewohnte Schwächen. Sein Pass landete in den Händen von Atlantas Robert Alford, der den Ball über 82 Yards zum dritten Touchdown trug. Niedergeschlagen saß Brady mit gesenktem Kopf auf der Bank. 3:21 zur Halbzeit – vor mehr als elf Jahren lag er in der Pause einer Partie so hoch zurück.

Doch auch nach dem spektakulären Halbzeit-Auftritt von Lady Gaga ging die Matt-Ryan-Show zunächst weiter. Den zweiten Touchdown-Pass seines Quarterbacks trug Tevin Coleman lässig in die Endzone.

Die Patriots versuchten mit allen Tricks zurückzukommen, ließen einmal sogar auch ihren eigentlichen Ballfänger Julian Edelman werfen. Langsam, aber sicher brachte Brady seine Angriffsmaschinerie ins Laufen, fand zunächst White für den ersten Touchdown New Englands. Ryan verlor den Ball, Brady führte sein Team mit aller Routine zunächst zum Ausgleich – und dann zum kaum noch für möglich gehaltenen Sieg.


(dpa)

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