Bremen – Uli Borowka hat sich im Fall eines Abstiegs seines ehemaligen Vereins Werder Bremen aus der Fußball-Bundesliga für einen Abschied von Trainer Florian Kohfeldt ausgesprochen.
«Herr Kohfeldt hat aus meiner Sicht schon vor längerer Zeit den Zugriff auf die Mannschaft verloren», sagte der 58-Jährige in einem Interview mit spox.com und goal.
Das habe sich auch beim 1:3 in Mainz gezeigt. «Wenn es zum Abstieg kommt, muss er in meinen Augen einen anderen Weg einschlagen. Das wäre für alle Beteiligten besser. Den richtigen Zeitpunkt hat er aber längst verpasst.» Mit Kohfeldt in die 2. Liga, das gehe nicht mehr. «Der Verein ist vor die Wand gefahren, das ist doch Fakt.»
Die Bremer stehen nach der Niederlage in Mainz als Tabellenvorletzter vor dem zweiten Abstieg in ihrer Bundesliga-Geschichte. «Bei Werder stehen keine Männer mit Charakter auf dem Platz», bewertete der ehemalige Nationalspieler die Leistung des Werder-Teams im letzten Spiel. Er wolle das gar nicht daran festmachen, «dass man sich mit dem einen oder anderen Spieler vielleicht verpokert hat. Aber dass so viele Spieler Totalausfälle sind, ist für mich schwer nachvollziehbar.»
Borowka rechnet damit, dass Werder im Fall eines Abstiegs vor schwierigen Zeiten stünde und schließt eine sofortige Rückkehr in die Bundesliga aus. «Ich glaube: Wenn Werder absteigt, müssen wir uns auf fürchterliche Jahre einstellen.» Mit den Bremern gewann der frühere Abwehrspieler 1988 und 1993 die deutsche Meisterschaft und 1993 den Europapokal der Pokalsieger. Zudem holte er zwei Mal den DFB-Pokal (1991 und 1994).
(dpa)