Berlin – Ein Aufenthalt in der Heimatstadt ist für Jérôme Boateng eigentlich immer etwas Schönes. Ein Fußballspiel in Berlin erst recht.
Aber die Dienstreise mit dem FC Bayern zum Pokalfinale gegen RB Leipzig ist für den 30-Jährigen eher ein Ausflug ins Ungewisse, vom Hauch eines vermutlich leisen Abschieds umweht.
Der Ex-Weltmeister und Ex-Nationalspieler ist in München in dieser Saison immer mehr ins Abseits geraten. Auch im letzten Spiel der Saison dürfte Trainer Niko Kovac ihm einen Bankplatz zuweisen. Erste Wahl im Abwehrzentrum sind Niklas Süle (41 Saisonspiele) und Mats Hummels (32), was bei Boateng (nur 28 Einsätze) Frust erzeugt.
«Als Fußballer wünscht du dir, dass du gerade in den wichtigen Spielen mehr spielst», sagte er. Im Rummel um die emotionalen Abschiede von Franck Ribéry und Arjen Robben geht er gerade unter. Klar, Boatengs Vertrag läuft ja auch nicht aus, endet erst 2021.
Die Signale deuten dennoch auf eine Trennung hin, wenn ein Topclub aus dem Ausland im Sommer genügend Geld offeriert. Statt mit den Teamkollegen den nächsten Meistertitel zu feiern, zog Boateng vor einer Woche die Hochzeitsfeier eines guten Freundes vor. Es war nicht sein Jahr. Zurückgestuft beim FC Bayern, ausgemustert von Joachim Löw aus der Nationalelf. Und nun kein persönliches Happy End in Berlin?
(dpa)