Östersund – Nach dem Staffel-Fiasko von Östersund fällte Arnd Peiffer ein vernichtendes Urteil. «Wir waren nicht konkurrenzfähig», sagte der Olympiasieger nach Platz acht der deutschen Biathleten beim Weltcup in Schweden.
Das Quartett mit Erik Lesser, Philipp Horn, Arnd Peiffer und Benedikt Doll war nach insgesamt vier Strafrunden und 13 Nachladern im Kampf um die Podestplätze chancenlos. 3:23,1 Minuten betrug der Rückstand auf den überlegenen Weltmeister Norwegen, der der Konkurrenz keine Chance ließ. Platz zwei sicherte sich Frankreich vor Italien.
Das erste Teamrennen des WM-Winters war für Vize-Weltmeister Deutschland aufgrund schwacher Schießleistungen eine herbe Enttäuschung. Staffel-Debütant Horn leistete sich gleich drei Strafrunden. Auch Peiffer musste nach dem Stehendschießen eine Extrarunde drehen. Der 32-Jährige konnte nur mit einem Ersatzgewehr antreten, nachdem seine Waffe bei einem Sturz am Mittwoch im Einzel in zwei Teile gebrochen war. Zwischenzeitlich hatte das DSV-Team sogar nur auf dem 15. Platz gelegen.
«Mir tut das ungemein leid, dass ich die Staffel auch für die anderen so versaut habe. Ich kann es nicht mehr ändern und versuche, daraus zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen», sagte Horn. Bundestrainer Mark Kirchner nahm seinen Youngster jedoch in Schutz: «Es wird uns nicht aus der Bahn werfen. Ich bin überzeugt, dass wir uns steigern werden.»
Startläufer Lesser glänzte mit zwei fehlerlosen Schnellfeuereinlagen am Schießstand und ging in Führung liegend auf seine Schlussrunde. Der 31 Jahre alte Thüringer, 2015 Weltmeister in der Verfolgung, übergab an Position eins an seinen Vereinskameraden Philipp Horn.
Der 25-jährige Horn erhielt auch eine Chance in der Staffel, weil Simon Schempp, der jahrelang als deutscher Schlussläufer gesetzt war, derzeit überhaupt nicht in Form ist. Doch Horn zeigte Nerven, musste nach dem Liegendschießen zwei Extrarunden drehen und fiel von der Spitze weit zurück. Nach einer weiteren schwachen Leistung im Stehendschießen übergab er als Zwölfter an Peiffer.
Nach einem Sturz musste der Harzer mit einer anderen Waffe antreten. Außerdem hatte sich der 32-Jährige eine Platzwunde am Kopf sowie Prellungen zugezogen. Davon ließ sich Peiffer zunächst nicht aus der Ruhe bringen, traf seine ersten fünf Schüsse ohne Probleme und musste am Ende doch noch 150 Extrameter absolvieren. «Das lag an meinem Unvermögen, nicht an der Waffe», sagte Peiffer. Doll zeigte am Ende einen ordentlichen Auftritt, konnte das Quartett aber nicht mehr entscheidend nach vorne bringen.
Beendet wird der erste Weltcup der Saison am Sonntag (15.30 Uhr/ZDF und Eurosport) mit der Staffel der Frauen. In der kommenden Woche geht es beim Weltcup im österreichischen Hochfilzen weiter.
(dpa)