Ben-Hatira kritisiert Ex-Klub: Druck von außen war zu groß

Darmstadt – Fußball-Profi Änis Ben-Hatira hat dem SV Darmstadt 98 vorgeworfen, sich bei der Trennung von ihm zu sehr öffentlichem Druck gebeugt zu haben.

Gleichzeitig verteidigte der 28-Jährige erneut sein Engagement für den umstrittenen islamischen Verein Ansaar International. «Der Verein hat mir mitgeteilt, dass sie mit dem Druck, der von außen kommt, nicht mehr zurechtkommen und dass sie damit überfordert sind», sagte er in einem Video-Interview auf seiner Facebook-Seite. «Es hat mich gestört, dass sie in einem öffentlichen Statement gesagt haben, sie empfinden mein Engagement als falsch. Denn mir hat niemand gesagt, dass sie das als falsch empfinden.»

Der Bundesliga-Club hatte sich Ende Januar von Ben-Hatira getrennt, weil der aufgrund seiner Zusammenarbeit mit Ansaar massiv in die Kritik geraten war und sich nicht von der Organisation distanzieren wollte. Der islamische Verein wird vom Verfassungsschutz beobachtet und als «fest mit der deutschen Salafisten-Szene verwoben» eingestuft. Ben-Hatira finanziert mehrere Hilfsprojekte der Organisation und erklärte in seinem Video: «Es hat mich niemals jemand angeworben. Ich habe mich selbst bei Ansaar gemeldet. Ich bin ein Fußballer, der in der Öffentlichkeit steht. Für mich war es wichtig, dass diese Organisation nichts mit Extremismus zu tun hat.»

Eine Distanzierung von Ansaar lehnt der in Berlin geborene tunesische Nationalspieler weiterhin strikt ab. Darmstadt 98 habe von ihm «eine Sache verlangt, die ich moralisch und prinzipiell nicht eingehen wollte und eingehen konnte. Nämlich, dass ich mich von der Hilfsorganisation und meinen Projekten distanziere». Ben-Hatira spielt mittlerweile für den türkischen Club Gaziantepspor.


(dpa)

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