Beifall von Hoeneß für die Bayern – Crailsheim ist raus

München – Uli Hoeneß hatte als Edelfan der Bayern-Basketballer immer wieder Grund, zufrieden in die Hände zu klatschen. Der Favorit wirft sich beim Meisterturnier der Bundesliga im heimischen Audi Dome langsam warm für die bevorstehenden K.o.-Runden.

Der deutsche Meister besiegte die BG Göttingen mit 90:55 (47:31). «Heute bin ich sehr zufrieden», sagte Hoeneß. Die Mannschaft käme «langsam ins Rollen». Für den FC Bayern war es nach dem Fehlstart gegen Ulm der zweite Sieg. Im Abendspiel unterlag dann das Rumpfteam der Hakro Merlins Crailsheim den EWE Baskets Oldenburg mit 83:85 (38:44). Nach vier Niederlagen finden die Playoffs damit ohne Crailsheim statt, das vor der Corona-Zwangspause für Furore in der Bundesliga sorgen konnte.

In München kämpften die Merlins, die am Freitag die Vertragsverlängerung mit dem finnischen Trainer Tuomas Iisalo um ein Jahr bekanntgaben, auch gegen Oldenburg famos, aber unglücklich. Beim Sieger traf Center Rasid Mahalbasic mit 19 Punkten am besten. Maurice Stuckey war mit 17 Zählern erfolgreichster Crailsheimer Schütze.

Sechs der acht Viertelfinalisten stehen bereits fest: In Gruppe A sind das Tabellenführer ratiopharm Ulm, Bayern München, Oldenburg und Göttingen, aus Staffel B haben sich bislang die MHP Riesen Ludwigsburg und Alba Berlin für die K.o.-Spiele qualifiziert. Crailsheim spielt am kommenden Dienstag noch um Platz neun.

Es dauerte ein wenig, bis die Bayern-Riesen konstant ihren Rhythmus fanden. 12:3, 12:13, 22:13, 26:18 lauteten die Spielstände im ersten Viertel aus ihrer Sicht. Aber schon zur Halbzeit gab es keine Zweifel mehr am Sieger. Nationalspieler Danilo Barthel war mit 19 Punkten der herausragende Akteur und beste Werfer auf dem Spielfeld.

«Wir waren von Anfang an sehr aggressiv», sagte Barthel bei «Magentasport». Er bekam einen schmerzhaften Schlag aufs Knie, der aber «halb so wild» sei. Zur Steigerung sagte er: «Man hat nicht viel Zeit, in Rhythmus zu kommen.» Bei den unterlegenen Niedersachsen war Marvin Omuvwie mit 13 Zählern der erfolgreichste Werfer.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zeigte sich bei einem Besuch des Meisterturniers beeindruckt von der Umsetzung des Geister-Events in der Corona-Krise. «Ich wollte mir anschauen, wie das hier mit den ganzen Hygienekonzepten läuft», sagte der 63 Jahre alte Bayern-Fan während der Partie gegen Göttingen der Deutschen Presse-Agentur. «Ich habe den Eindruck, das läuft sehr gut. Es wird alles sehr genau beachtet. Jetzt müssen wir mal schauen, ob das gut zu Ende gebracht wird bis zum Finale am 28. Juni», sagte der in Bayern auch für den Sport zuständige Innenminister.

Herrmann sieht die Basketballer in einer Vorreiterrolle für andere Hallensportarten wie Handball oder Eishockey, die in ihren Topligen die Saison wegen des Coronavirus abgebrochen hatten. «Das kann schon eine Vorlage sein auch für andere Sportarten und die Frage, wie wir in die neuen Spielzeiten der verschiedenen Mannschaftssportarten im Herbst gehen», sagte er. Die bayerische Staatsregierung hatte den Basketballern ihr Turnier unter strengen Hygieneauflagen erlaubt.


(dpa)

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