München – Mit einem Grillabend im Quarantäne-Teamhotel genoss Alba Berlin den souveränen Start in die K.o.-Runde beim Meisterhotel der Basketball-Bundesliga.
Nach dem klaren 93:68-Sieg im Viertelfinal-Hinspiel gegen die BG Göttingen besteht kein realistischer Zweifel mehr am Sprung des Pokalsiegers unter die besten Vier. Der Titelverteidiger FC Bayern muss in seinem zweiten Duell mit den MHP Riesen Ludwigsburg an diesem Freitag hingegen mächtig zittern. Die Ausgangslagen vor den Rückspielen im Überblick:
DIE SORGE DES GASTGEBERS: Zuletzt scheiterte der Meister der vergangenen beiden Jahre 2012 im Viertelfinale – nun droht den Münchnern das frühe Aus ausgerechnet als Gastgeber des Geisterturniers. Vier Punkte Rückstand müssen die Bayern aus dem Hinspiel (83:87) gegen die MHP Riesen Ludwigsburg am Freitag (16.30 Uhr/Magentasport) aufholen. Besonders bei den Ballverlusten und Offensivrebounds müsse sein Team «viel besser agieren», sagte Nationalspieler Paul Zipser. «Wenn wir es in der zweiten Halbzeit besser machen, wird es gut für uns ausgehen.»
DER GLANZ DES GEHEIMFAVORITEN: Fünf Spiele, fünf Siege, jeder mit zweistelligem Vorsprung – der souveräne Auftritt von ratiopharm Ulm überrascht bei diesem Turnier selbst die Experten. Nach der Hauptrunde der regulären Saison, deren Ergebnisse gestrichen wurden, lag das Team des slowenischen Trainers Laka Jakovic nur auf Rang zehn. Durch das 101:61 über die Fraport Skyliners aus Frankfurt wird das Viertelfinal-Rückspiel am Freitag (20.30 Uhr) nun nur noch zum Schaulaufen. «Wir sind auf keinem Höhenflug, wir wissen, dass wir immer unser Bestes geben müssen, um Spiele zu gewinnen», sagte Patrick Heckmann. «Im Halbfinale wird es dann wieder genauso sein.»
DIE ENTSPANNUNG DES POKALSIEGERS: Berlin lag in seinem ersten Viertelfinale gegen die BG Göttingen zeitweise sogar schon mit 42 Punkten vorne – präsentierte sich im letzten Abschnitt jedoch nachlässig. Am Ende habe sein Team beim 93:68-Erfolg «schlecht» gespielt, konstatierte Alba-Coach Aito Garcia Reneses. Dennoch darf das eingespielte Team des Hauptstadtclubs fest mit dem Halbfinale planen und will trotz des großen Polsters konzentriert bleiben. «Wir haben einen Trainer, der da sehr drauf achten wird und einen sehr genauen Spielplan vorgeben wird», sagte Geschäftsführer Marco Baldi mit Blick auf die Partie am Samstag (20.30 Uhr).
DER LEBENSRETTER DES EX-CHAMPIONS: Mit 17 Punkten lag Brose Bamberg bereits zurück – doch vor allem die Energieleistung seines Kapitäns beschert dem neunmaligen Meister noch eine Chance aufs Weiterkommen. Elias Harris erzielte beim 81:86 gegen die EWE Baskets Oldenburg insgesamt 24 Zählern und sprach hinterher Klartext. «Das Ganze hätte viel schlimmer ausgehen könnte», sagte der ehemalige NBA-Profi bei Magentasport. «Die erste Halbzeit war eine Katastrophe, das war mehr Egogezocke als Mannschaftsbasketball und hat uns diesen hohen Rückstand beschert.» Er sei aber dennoch «stolz» auf seine Mannschaft, dass sie sich zurückgekämpft habe.
(dpa)