München – Für die Basketballer des FC Bayern endet eine Saison voller Enttäuschungen.
Sensations-Aus im Pokal-Achtelfinale gegen Bonn, keine Playoff-Chance auf internationalem Parkett in der abgebrochenen Euroleague – und nun das Scheitern zum Auftakt der K.o.-Runde beim Bundesliga-Meisterturnier in eigener Halle. «Ich habe gesagt, dass die Mannschaften erfolgreich sein werden, die sich am besten an die ganzen neuen Bedingungen anpassen – das haben wir nicht so gut geschafft», konstatierte Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic als bittere Bilanz der Veranstaltung ohne Zuschauer unter Corona-Bedingungen. So ist die Lage beim entthronten Meister der vergangenen beiden Jahre:
TURNIER: Schon der Auftakt ging mit der Niederlage gegen ratiopharm Ulm völlig daneben. Auch im weiteren Verlauf des Turniers fehlte den Münchnern häufig die Energie, so dass die Gegner mentale Schwächen ausnutzen konnte. Im zweiten Viertelfinal-Duell mit den MHP Riesen Ludwigsburg vor den Augen des enttäuschten Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß lagen die Bayern schon mit zwölf Punkten vorne, erlaubten sich aber zu viele Ballverluste und wackelten in der entscheidenden Phase. «Leider hatten wir wieder eine Schwächephase, in der wir als Mannschaft ein bisschen zerfallen sind und keine Antwort auf die Physis von Ludwigsburg hatten», sagte Nationalspieler Danilo Barthel.
KADER: Der Großteil des Teams dürfte zusammenbleiben. Inklusive der ausgeliehenen Spieler besitzen mehr als zehn Profis wie der beim Turnier verletzt fehlende Nihad Djedovic (bis 2023), Vladimir Lucic (2022) und Paul Zipser (2021) noch einen Vertrag. Über die Zukunft von Kapitän Barthel, dessen Kontrakt ausläuft, kündigte Pesic Gespräche an. «Sein Zuhause ist München, dann werden wir sehen», sagte der Manager. «Es gibt die Absprache, dass wir uns zusammen setzen, wenn das alles vorbei ist und wenn wir mehr wissen.» Auch die Nationalspieler Maodo Lo endet der Vertrag, zudem müssen die Bayern die offene Personalfrage auf der Center-Position klären.
TRAINER: Direkt nach der Schlusssirene verwehrte sich Pesic einer Diskussion um Coach Oliver Kostic. «Das wäre respektlos», sagte der Manager, der weder den Spielern noch dem kompletten Trainerstab einen Vorwurf machen wollte. Der 47 Jahre alte Serbe Kostic war nach der Trennung der Bayern von Dejan Radonjic im Januar vom Assistenten zum Chefcoach befördert worden. Es wäre eine Überraschung, sollten die Münchner nicht auf eine neue dauerhafte Lösung setzen.
(dpa)