München – Doppelte Freude für den FC Bayern: Beim Tor-Comeback von Thomas Müller hat der deutsche Fußball-Rekordmeister mit dem 5:0 (2:0) gegen den VfL Wolfsburg den dritten Sieg in Serie gefeiert und durch den Ausrutscher von RB Leipzig in Ingolstadt wieder die Bundesliga-Spitze erklommen.
Arjen Robben (18. Minute) und Robert Lewandowski (22./58.) mit seinen Saisontoren zehn und elf ebneten am Samstag den Weg beim lockeren Erfolg – und auch Müller durfte sich endlich, endlich für seinen ersten Bundesliga-Treffer nach mehr als sieben Monaten von den Münchner Anhängern feiern lassen. Joker Douglas Costa (86.) sorgte mit einem wunderbaren Schuss für noch mehr Jubel.
Die Wolfsburger müssen sich als Tabellen-15. mehr denn je auf Abstiegskampf einstellen. Der FC Ingolstadt ist durch das 1:0 gegen Leipzig bis auf einen Punkt am Team des praktisch gescheiterten VfL-Trainers Valérien Ismaël dran. Der HSV machte auch Boden gut.
Beim 15. Heimsieg der Münchner gegen den VfL nacheinander – eine weitere Bundesliga-Bestmarke für den FC Bayern – ging es vor 75 000 Zuschauern fast nur in eine Richtung. Wie bei den Erfolgen in Mainz und gegen Atlético Madrid sorgte die Münchner 4-2-3-1-Grundformation für viel Schwung. Lange musste der Anhang der Gastgeber, bei dem die Stimmung durch Rückstände der Rivalen Leipzig und Dortmund weiter gehoben wurde, nicht auf die fällige Führung warten.
Nach Zusammenspiel mit Kapitän Philipp Lahm zog Robben auf dem rechten Flügel in typischer Manier nach innen und wurde beim Schuss aus 16 Metern nicht einmal gestört. Wolfsburgs starker Keeper Diego Benaglio konnte diesem Ball nur hinterherschauen. Es war Robbens fünftes Saisontor.
Vier Minuten später jubelten die Münchner erneut. Einen Schuss von Arturo Vidal fälschte Robin Knoche vor die Füße von Lewandowski ab. Mehr als ein Jahr nach seiner Rekord-Gala gegen die Niedersachsen, als er in neun Minuten fünf Tore erzielte, hatte der Pole bei diesem Abschluss gegen einen Lieblingsgegner keine Mühe.
Bei den sehr defensiven Gästen ging nach vorne fast nichts. Mario Gomez, der in seinen vier Jahren beim FC Bayern in 174 Partien 113 Tore erzielt und sich 2013 als Triple-Sieger aus München verabschiedet hatte, fand keine richtige Bindung zum vor der Pause alibihaften Wolfsburger Offensivspiel. Zwar musste Welttorhüter Manuel Neuer bei einem Freistoß von Ricardo Rodriguez (26.) und einem Schuss von Borja Mayoral (43.) auch zwei Bälle halten, wirklich auszeichnen brauchte er sich dabei nicht.
Nach dem Seitenwechsel schalteten die Münchner vorübergehend in den Verwaltungsmodus. Wolfsburg wusste das nicht zu nutzen. Ein Schuss von Gomez (61.) und der von Neuer parierte Ball von Daniel Caligiuri (79.) waren die besten Möglichkeiten. Mit einem weiteren Tor der «Marke Billard» zeigten die Bayern, wie’s besser geht: feiner Pass von Thiago auf Thomas Müller, dessen Schuss Lewandowski zum 3:0 abfälschte – sein zwölftes Tor in zwölf Spielen gegen Wolfsburg.
Müller, der als einer von vier Neuen im Vergleich zum Atlético-Spiel wieder im offensiven Mittelfeld wirbelte, war hier schon am Tor beteiligt – und wenig später erlöste er sich dann endlich. Sein erstes Tor in der Bundesliga seit dem 30. April und dem 1:1 gegen Mönchengladbach bejubelte der Nationalspieler überschwänglich. Der eingewechselte Douglas Costa schraubte den Erfolg mit dem wuchtigen Schuss in den Winkel weiter in die Höhe.
(dpa)