Bayern vor Kraftprobe: «Dortmund hat immer gewisse Brisanz»

München – Als Finalverlierer konnten die Bayern-Stars diesmal locker gratulieren. Das 5:6 im Elfmeterschießen beim heimischen Vorbereitungsturnier schmerzte das Münchner Ensemble nicht sonderlich.

Ein ähnlicher Ausgang im Supercup-Duell mit dem nationalen Rivalen Borussia Dortmund am Samstag (20.30 Uhr/ZDF) wäre da deutlich ärgerlicher. «Der Supercup ist ein gutes Spiel. Das habe ich letztes Jahr sehr ernst genommen, und das werden wir am Wochenende in Dortmund ernst nehmen», sagte Trainer Niko Kovac nach dem knapp verlorenen Finale des Audi Cups gegen Tottenham Hotspur, bei dem die Münchner einen 0:2-Rückstand noch in ein 2:2 nach 90 Minuten gewandelt hatten.

Einige Jungtalente aus Amateurmannschaft und Nachwuchsabteilung ließ der deutsche Fußball-Rekordmeister auf den ebenfalls nicht in Topbesetzung aufgelaufenen Champions-League-Finalisten los. Nach dem 6:1 der Münchner am Vortag gegen Fenerbahçe Istanbul musste Kovac mit Blick auf den ersten Titel der neuen Saison die Kräfte in seinem Team dosieren. «Der aktuelle Stand der Mannschaft ist sehr gut», meinte er. Bis zum Bundesligastart am 16. August habe man aber noch Zeit für den «Feinschliff».

Das Kräftemessen mit Dortmund kann dabei eine wichtige Standortbestimmung werden. «Wir freuen uns auf das Spiel am Samstag, auf unser erstes Spiel um den ersten Titel», sagte Thomas Müller. Der Supercup sei ihm wichtig, und «in Dortmund zu spielen hat immer eine gewisse Brisanz». Vor einem Jahr fertigten die Bayern um ihren damals neuen Coach Kovac dessen Ex-Team Eintracht Frankfurt mit 5:0 ab.

Die Aussagekraft des Tests gegen Tottenham war gering, dafür hatte es zu viele Wechsel im Team gegeben. Kovac zeigte sich aber «aktuell sehr zufrieden» mit dem Leistungsstand – und durfte bei der sensiblen Personalie Kingsley Coman aufatmen. Der wiederholt von schweren Verletzungen zurückgeworfene Franzose humpelte nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Platz. Lange ausfallen wird er offenbar nicht.

«Ich glaube, dass es nicht so schlimm ist. Wir hoffen, dass er die nächsten Tage wieder mit dabei ist», sagte Kovac. Die leicht angeschlagenen Serge Gnabry und Javi Martínez sollen nach ihren Pausen auch schnell zurück sein, im nicht üppig besetzten Kader können schon kleine Ausfälle schnell für größere Probleme sorgen. «Wir wissen auch, dass uns nicht allzu viel passieren darf in der jetzigen Situation», sagte Kovac. Man versuche alles, um sich personell gut aufzustellen.

Die Personalie Leroy Sané, für den die Münchner laut «Bild» ein offizielles Angebot abgegeben haben sollen, wollen die Bayern seit Dienstag nicht mehr kommentieren. Zu der vom Portal «Transfermarkt.de» genannten Spekulation um den Leverkusener Leon Bailey wollte sich Kovac dann aber doch äußern. «Es ist kurios, wenn man einfach irgendwas in die Welt setzen kann und es passiert nichts», sagte der Bayern-Coach. Für solche Meldungen müsse man stichfeste Beweise haben, sagte Kovac. «Das ist nicht verifiziert, sondern falsifiziert.»


(dpa)

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