Berlin – Im Pokal haben die Außenseiter schon oft die Favoriten geärgert oder sogar rausgeworfen. Die Bundesliga-Trainer warnen dementsprechend zum Start der zweiten Runde des DFB-Pokals am heutigen Dienstag, die unterklassigen Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen.
SUCHE NACH DER SOUVERÄNITÄT: Die letzten Spiele des FC Bayern kann man unter der Kategorie «so lala» verbuchen. Deshalb hofft Münchens Coach Niko Kovac beim VfL Bochum (20.00 Uhr) endlich mal wieder auf einen souveränen Auftritt seiner Millionen-Truppe, die klarer Favorit gegen den Drittletzten der 2. Liga ist. Verpasst Bayern sensationell das Achtelfinale, könnte dies Konsequenzen für Kovac haben. Der warnte dann auch: «Pokalspiele sind immer gefährlich. Wenn die Einstellung nicht stimmt, gibt es immer wieder Überraschungen.»
FAVORITENSTURZ: Der Pokal hat schon für viele Überraschungen gesorgt. Diesmal könnten Regionalligist 1. FC Saarbrücken gegen den 1. FC Köln und Drittligist MSV Duisburg gegen die TSG 1899 Hoffenheim für das Aus eines Bundesligisten sorgen. Vor allem die Kraichgauer wollen nicht, dass gegen Duisburg ihre Pokal-Negativserie weitergeht: Zuletzt flog Hoffenheim dreimal hintereinander in der zweiten Runde raus. Die größte Blamage setzte es 2012, als Hoffenheim unter Chefcoach Markus Babbel beim Regionalligisten Berliner FK 0:4 unterlag. Auch Bochum als Zweitligist gegen die Bayern und Ligakontrahent Arminia Bielefeld beim FC Schalke 04 hoffen auf einen perfekten Tag. Im DFB-Pokal ist der Rekordmeister gegen den VfL Bochum aber seit 1968 ungeschlagen.
RÜCKKEHR: Für Bayerns Nationalspieler Leon Goretzka ist das Duell beim VfL Bochum ein ganz besonderes. Der 24-Jährige ist in Bochum geboren, seine Rückkehr für ihn, Familie und Freunde ein besonderer Moment. Der Nationalspieler bestellte bereits viele Tickets. Und eins ist auch klar: Sollte der Mittelfeldspieler gegen seinen Herzensverein treffen, würde er sich einen Torjubel nicht verkneifen, wenngleich er nicht auf Knien vor die Ostkurve rutschen würde. «Aber ich finde es übertrieben, nicht zu jubeln. Dann brauche ich auch kein Tor schießen», sagte Goretza.
SPEKTAKEL 2.0: Das 6:2 in der Liga zwischen dem Hamburger SV und VfB Stuttgart war Werbung für den Fußball. Nur drei Tage später kommt es im Volksparkstadion zum erneuten Duell der Bundesliga- Absteiger: Und diesmal wollen die Schwaben (18.30 Uhr/Sky) zurückschlagen. «Morgen geht es nur darum: Friss oder stirb. Entweder du kommst weiter oder du scheidest aus», sagte VfB-Coach Tim Walter, der trotz drei Niederlagen in Serie nicht an der Qualität seines Teams zweifelt. Kollege Dieter Hecking ist tiefenentspannt, weiß aber auch, dass der klare Ligasieg nun nichts mehr zählt. Durch den Konkurrenzkampf im Team habe er ein «gutes Gefühl. Ich habe eine hungrige Mannschaft», sagte Hecking.
ÜBERTRAGUNG: Wie immer zeigt der Pay-TV-Sender Sky alle Spiele nebst Konferenz, die ARD ist am Mittwochabend live auf Sendung mit der Partie Borussia Dortmund gegen Borussia Mönchengladbach (20.15 Uhr) sowie den Zusammenfassungen aller Spiele am Dienstag und Mittwoch (jeweils 22.00 Uhr). Sport1 meldet sich am Dienstag mit dem Spiel VfL Bochum gegen Bayern München (20.00 Uhr). Neu sind Pokal-Übertragungen in der App Onefootball.
(dpa)