München – Nationaltorhüter Manuel Neuer vom FC Bayern München glaubt, dass der Profifußball angesichts der strengen Auflagen bei den anstehenden Geisterspielen auch vorbildlich in der Corona-Krise auftreten könnte.
«Wenn wir uns an die Richtlinien halten, wie wir das tun, dann ist das ein ganz anderes Bild, was wir abgeben, als das, was bei den Demonstrationen passiert», sagte der 34 Jahre alte Kapitän des Bundesliga-Tabellenführers in einem Instagram-Chat mit Kommentator Wolff Fuss (43) vom Pay-TV-Sender Sky.
Die Fußballer müssen abseits des Platzes strenge Hygiene-Auflagen befolgen. Nur während der Spiele und auf dem Trainingsplatz gelten Abstandsregeln nicht, auch Schutzmasken müssen auf dem Spielfeld nicht getragen werden. Vor den ersten Partien ohne Zuschauer befinden sich die Profis abgeschottet in Hotels in Quarantäne-Trainingslagern. Regelmäßig stehen Corona-Tests für Profis, Trainer und Betreuer an. Erst nach dem Spiel am Sonntag bei Union Berlin dürfen die Münchner Profis wieder nach Hause zu den Familien, wie Neuer berichtete.
Nach dem Video des Hertha-Profis Salomon Kalou (34) mit zahlreichen Verstößen gegen Corona-Verhaltensregeln hatte Neuer «Bedenken», ob die Politik der Bundesliga-Fortsetzung zustimmen würde. «Das hat uns Profifußballer sehr geärgert», sagte Neuer zur «suboptimalen» Aktion von Kalou, der nach der Veröffentlichung des Videos vom Berliner Verein suspendiert wurde.
Neuer glaubt, dass eine erfolgreiche Abwicklung der Geisterspiele in der Bundesliga auch eine Signalwirklung für die Champions League haben könnte: «Wenn das funktionieren wird, gibt es auch die Chance, dass man in der Champions League weiterspielen wird.»
Zur eigenen Zukunft beim FC Bayern äußerte sich Neuer nur ganz kurz und mit einer eher scherzhaften Antwort auf eine Frage von Fuss, der die Partie gegen Union Berlin kommentieren wird: «Da wird bis Sonntag nichts passieren.» Neuers Vertrag läuft 2021 aus. Beide Seiten verhandeln seit längerer Zeit über eine vorzeitige Verlängerung.
(dpa)