Bayern-Coach: Kovac sieht Gefahr bei Ballbesitzfußball

München – Der vor allem von Coach Pep Guardiola kultivierte Ballbesitzfußball könnte beim FC Bayern unter Niko Kovac deutlich modifiziert werden.

Der neue Trainer des Rekordmeisters schrieb in einer Kolumne der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», dass für ihn Geschwindigkeit im Spiel wesentlich wichtiger sei als den Ball unbedingt lange in den eigenen Reihen zu halten. «Die Schnellen fressen die Langsamen», resümierte der Kroate.

«Ohne Geschwindigkeit bringt Ballbesitz heutzutage nicht mehr viel. Und wenn Spieler im Laufe der Endlos-Kombinationen auch noch weit vorrücken, wird der Ballbesitzfußball sogar gefährlich, weil bei Ballverlust so viele Räume für den Gegner zum Kontern entstehen», erklärte der 46 Jahre alte Kovac. «Und das Umschaltspiel, offensiv wie defensiv, steht und fällt natürlich mit der Schnelligkeit.»

Bei den Münchnern hatte vor allem Guardiola in seinen drei Jahren von 2013 bis 2016 unbedingten Ballbesitz und teils lange Ballstafetten geprägt. Damit wurde der Spanier zwar dreimal deutscher Meister, in der Champions League aber scheiterte er dreimal im Halbfinale.

Der FC Bayern wird alle seine Stars, die nicht bei der Fußball-WM gespielt haben, mit auf die einwöchige Sommerreise in die USA nehmen. Unter anderem sind die Routiniers Arjen Robben und Franck Ribéry, Neuzugang Serge Gnabry und Rückkehrer Renato Sanches sowie David Alaba, Javi Martinez und der zuletzt noch angeschlagene Arturo Vidal für den Trip vom 23. bis 30. Juli nach Amerika eingeplant. Die insgesamt zwölf Profis, die bei der WM im Einsatz waren oder wie der Franzose Corentin Tolisso noch sind, dürfen wegen ihres verspäteten Urlaubs auf die Marketingreise verzichten.


(dpa)

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