Leverkusen – Peter Bosz bewundert den Fußball des FC Bayern München, strebt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) aber eine erneute Überraschung gegen den alten und wohl neuen deutschen Meister an.
«Wir wollen die Punkte behalten, weil wir sie sehr, sehr brauchen», sagte der Niederländer, der mit Bayer im Januar 2019 mit 3:1 in Leverkusen und im Hinspiel mit 2:1 in München gewann.
Dieser Vereins-Rekord wäre für Bosz aber nachrangig. «Wenn man dreimal hintereinander gegen Bayern gewinnt, hat man etwas Besonderes gemacht», sagte er: «Aber mir geht es darum, dass wir die Champions League erreichen. Wenn wir dafür dreimal gegen die Bayern verlieren müssten, würde ich lieber die Champions League nehmen.» Im Moment befindet sich Leverkusen als Fünfter im Vierkampf hinter Tabellenführer München um drei Plätze in der Königsklasse leicht in der Außenseiter-Rolle. «Es ist eng», sagte Bosz: «Alle müssen scharf sein. Man darf nicht mehr viele Punkte verlieren.»
Der Respekt vor dem Branchenprimus ist bei dem 56-Jährigen aber hoch. «Als Fußball-Liebhaber sehe ich sie sehr gerne», erklärte Bosz: «Sie spielen Offensiv-Fußball, auf eine interessante Weise mit sehr guten Einzelspielern. Das macht wirklich Spaß.» Dennoch sei ein Sieg möglich. «Es ist sehr, sehr wichtig, dass wir alle daran glauben und dass wir mutig sind», sagte der Trainer.
Kapitän Lars Bender ist nach seiner Fuß-Verletzung noch nicht ins Mannschafts-Training eingestiegen und wird deshalb weiter fehlen. Stürmer Kevin Volland, der beim 1:0 in Freiburg erstmals seit seinem Mitte Februar erlittenen Syndesmoseriss im Kader stand, wird auf jeden Fall noch nicht in der Anfangsformation stehen. «Dass er im Kader stand, heißt, dass er spielen kann. Aber er ist noch nicht in der Verfassung für 90 Minuten», sagte Bosz.
Auch Bosz spricht sich für eine Überarbeitung des Hygiene-Konzepts im deutschen Fußball aus. «Es gibt einige Sachen, bei denen ich sage: Lass uns mal nachschauen, ob das immer noch so sein muss», sagte Bosz am Freitag auf einer virtuellen Pressekonferenz.
Auf die Frage nach konkreten Punkten antwortete der Niederländer: «Am besten wäre, wenn wir nach einem Tor wieder jubeln dürften. Und wenn mehrfach getestete Auswechselspieler mit Abstand und Mundschutz auf der Tribüne sitzen, frage ich mich auch, ob das noch so sein muss.» Das Konzept als solches sei sehr gut, «das hat die DFL super gemacht», sagte der 56-Jährige: «Aber es wurde im März erstellt. Jetzt sind wir im Juni.»
(dpa)