München – Topfavorit Bayern München hat beim Meisterturnier der Basketball-Bundesliga den ersten Sieg gefeiert. Im zweiten Spiel des Tages feierte ratiopharm Ulm seinen zweiten Sieg.
Zwei Tage nach der überraschenden Niederlage gegen ratiopharm Ulm setzte sich der Titelverteidiger am Montag im eigenen Audi Dome ohne Zuschauer gegen die Hakro Merlins Crailsheim mit 110:79 (51:35) durch. Bester Werfer bei den Bayern war Mathias Lessort mit 20 Punkten.
«Wir haben eine gute Antwort auf das erste Spiel gegeben», sagte Bayern-Coach Oliver Kostic. Der Münchner Trainer sah aber auch noch viel Verbesserungspotenzial. «Das war nur ein erster Schritt. Das Turnier ist lang. Und um lange dabei zu sein, müssen wir uns weiter Tag für Tag verbessern.»
Bei den personell arg gebeutelten Merlins, die unter anderem auf ihren angeschlagenen Starspieler DeWayne Russell verzichten mussten, kam Sebastian Herrera auf 27 Zähler. Für Crailsheim war es die zweite Niederlage.
Seinen zweiten Sieg feierte ratiopharm Ulm: Gegen die hoch gehandelten EWE Baskets Oldenburg setzten sich die Ulmer mit 85:66 (42:35) durch. Bester Werfer im Team von Trainer Jaka Lakovic, das zum Zeitpunkt der Saisonunterbrechung als Zehnter nicht in den Playoffrängen stand, war Tyler Harvey mit 15 Punkten.
Nach der enttäuschenden Vorstellung bei der Auftaktniederlage gegen Ulm brauchten die Bayern unter der Beobachtung von Ehrenpräsident Uli Hoeneß auch gegen Crailsheim ein paar Minuten Anlaufzeit. Bis Mitte des ersten Viertels konnten die sehr stark ersatzgeschwächten Merlins die Partie noch offen gestalten (11:11), dann setzten sich die Münchner mit einem 15:0-Lauf bereits entscheidend ab.
Bayern-Coach Oliver Kostic hatte erstmals Neuzugang Ismet Akpinar in die Startformation berufen. Der Nationalspieler, der für das Turnier von Besiktas Istanbul verpflichtet worden war, hatte gegen Ulm etwas überraschend noch komplett zugeschaut. Nun kam er zu seinem ersten Einsatz für die Bayern und steuerte neun Punkte und zwei Assists zum Sieg bei. «Es war ganz ok. Ich war froh, dass ich mal wieder spielen konnte», sagte Akpinar.
Vor allem nach dem Seitenwechsel war die Partie für die Bayern nicht mehr als ein Schaulaufen. Crailsheim hatte bereits vor dem Turnier den Abgang einiger Leistungsträger zu verkraften gehabt. Das Fehlen von Russell schmerzte nun zusätzlich. Eine bittere Entwicklung für die Merlins, die bis zur Saisonunterbrechung wegen der Corona-Krise Mitte März als Dritter das große Überraschungsteam der Saison waren.
Die Bayern wollen dagegen den Titel, werden sich dafür aber weiter steigern müssen. Für Hoeneß ist das Turnier in München aber vor allem mit Blick auf die ganze Sportart eine tolle Sache. «Ich glaube für Basketball ist das eine große Chance, sich einem riesigen Publikum für mindestens drei Wochen jeden Tag zu präsentieren», sagte Hoeneß (68) bei «Magentasport».
(dpa)