Paderborn – Coach Steffen Baumgart von Bundesliga-Absteiger SC Paderborn traut sich einen Job bei fast jedem Fußball-Club zu.
«Ich bin davon überzeugt, dass es kaum einen Verein gibt, den ich nicht trainieren könnte. Dieses Selbstvertrauen habe ich», sagte der frühere Profi der «Sport Bild».
Baumgart, der mit Paderborn ein Jahr nach dem sensationellen Aufstieg den Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga nicht schaffte, warnte zudem vor einem Schubladendenken. «Ich kann mich erinnern, dass der HSV mal Jürgen Klopp wegen seiner Art abgelehnt haben soll. Und wo ist er heute? Beim FC Liverpool, mit dem er die Champions League gewann, nachdem er zuvor Borussia Dortmund zweimal zum Meister-Titel geführt hatte. Mein Antrieb ist, den Leuten zu zeigen, dass ich nicht in die und die Schublade gehöre.»
Zugleich prophezeite der 48-jährige Baumgart einigen Profis aufgrund der Corona-Krise harte Zeiten. «Die Vereine unter der 2. Liga kämpfen ums Überleben, da sie auf Zuschauereinnahmen angewiesen sind. Auch im Profibereich kann die Krise negative Folgen für Spieler haben», sagte der gebürtige Rostocker.
Die Clubs würden umdenken, die Kader kleiner. «Einigen Spielern droht wahrscheinlich die Arbeitslosigkeit. Wie Anfang der 2000er-Jahre. Damals traf es mich auch, als Hansa Rostock 2002 meinen Vertrag nicht verlängerte, obwohl ich Publikumsliebling war», erinnerte sich Baumgart. Er musste sich arbeitslos melden, «was ich mir drei Monate zuvor überhaupt nicht vorstellen konnte. Das war kein schönes Gefühl. Du kommst in die Künstlerklasse, bist nur noch schwer vermittelbar.»
© dpa-infocom, dpa:200624-99-543010/2
(dpa)