München – Der FC Bayern startet in seine wichtigste Vorbereitungsetappe. Im Trainingslager in Rottach-Egern will Niko Kovac seine bislang getrennt trainierenden Mannschaftsteile zusammenführen.
«Dann steigt die Qualität sicherlich noch mehr», sagte Kovac vor schweißtreibenden acht Tagen am idyllisch gelegenen Tegernsee. Wenn die später ins Training eingestiegenen WM-Teilnehmer und die schon seit dem 2. Juli in der Vorbereitung arbeitenden Spieler endlich zusammen auf dem Rasen stehen, nimmt drei Wochen vor dem Bundesliga-Start gegen 1899 Hoffenheim auch der Konkurrenzkampf im Star-Ensemble Fahrt auf.
Zwei freie Tage gönnte Kovac seinen US-Reisenden nach dem Trip nach Nordamerika. «Die Jungs stehen im Saft», sagte der Kroate. Er selbst arbeitete in München schon mit den am 25. Juli gestarteten WM-Teilnehmern. «Ich weiß, dass sie Trainingsrückstand haben, das ist völlig normal. Aber wir werden es so dosieren, dass alle zum Saisonstart einigermaßen dabei sind beziehungsweise in der ersten Länderspielpause voll im Saft stehen», sagte der 46-Jährige. «Alle Trainer, die Spieler bei der WM hatten, sind froh, wenn sie zurück sind. Wir natürlich auch.»
Kovac muss nach der Rückkehr von Kapitän Manuel Neuer & Co. in Rottach-Egern nur noch auf Frankreichs Weltmeister Corentin Tolisso verzichten. Der 41,5 Millionen Euro teure Rekordeinkauf aus dem vergangenen Sommer steigt erst nach dem Supercup (12. August) ins Training ein.
Bis zum 9. August logieren die Münchner am Tegernsee, wo zuletzt Felix Magath die Münchner im Jahr 2006 schuften ließ. Fünf öffentliche Einheiten haben die Bayern neben geheimen Übungsschichten angesetzt. Dazu bestreitet der Meister am kommenden Mittwoch (17.30 Uhr) noch ein Freundschaftsspiel gegen den unterklassigen FC Rottach-Egern. Am Sonntag (20.15 Uhr) steht noch ein Testspiel in München gegen Manchester United an.
Eine «Top-Vorbereitung» hätten die WM-Teilnehmer nun, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Nach der großen WM-Enttäuschung mit dem erstmaligen Vorrunden-Aus einer deutschen Mannschaft konnten die DFB-Kicker und Polens Torjäger Robert Lewandowski über eine Woche Zeit nutzen, um eine Grundlage für das erwartet harte Trainingslager zu legen. Die riesige Weltmeisterschafts-Enttäuschung sollen die Stars dann in der kommenden Saison überspielen.
«Ich weiß aus eigener Erfahrung: Wenn man ein Turnier mal in den Sand gesetzt hat – und das hat die deutsche Nationalmannschaft ohne Frage -, dann müssen die Spieler zeigen, dass das nicht die Norm, sondern die Ausnahme war. Entsprechend müssen unsere Spieler jetzt in der Bundesliga zeigen, dass das eben ein Betriebsunfall war», sagte Rummenigge.
(dpa)