Auftakt mit Knalleffekt: Flensburg contra Kiel

Flensburg – Die WM ist kaum vorbei, da steigt die Handball-Bundesliga mit einem Kracher in ihren zweiten Saisonabschnitt ein. SG Flensburg-Handewitt gegen THW Kiel heißt am Mittwoch die Top-Partie des ersten Spieltages in diesem Jahr.

«Mehr geht nicht», meint SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Die 6300 Zuschauer fassende Flens-Arena ist seit Monaten ausverkauft. Die Stimmung ist auf dem Siedepunkt, wenn sich die norddeutschen Erzrivalen zum 92. Mal gegenüberstehen.

Die Flensburger sind der Tabellenführer mit 33:3 Punkten, ihnen im Nacken sitzen der THW Kiel und Titelverteidiger Rhein-Neckar Löwen mit jeweils einem Zähler weniger (32:4). «Zur Zeit ist Flensburg die bessere Mannschaft. Sie haben einen breiteren Kader und können Ausfälle besser kompensieren», sagt THW-Trainer Alfred Gislason und schiebt die Favoritenbürde an den Rivalen.

Dabei haben die Kieler in dieser Saison von bislang drei Spielen gegeneinander zwei gewonnen: in der Bundesliga zu Hause mit 24:23 und in der Champions League mit 26:25 in Flensburg. Die Flensburger ihrerseits demontierten die Kieler in der Königsklasse mit 30:22 in deren Halle. «Mal sehen, wie viele Spiele gegeneinander wir in dieser Saison hinkriegen», sagt Schmäschke schmunzelnd. In der Pokalendrunde ist ein Finale der beiden möglich, auch in der Champions League können sie ihre Wege nochmals kreuzen.

Egal wie die Partie ausgeht, Schmäschke lässt Spekulationen um eine mögliche Weichenstellung im Titelkampf am Mittwoch nicht zu. «Die Meisterschaft wird am Ende entschieden, nicht mit dem ersten Spiel nach der Winterpause», betont er. Die Rückserie ist für die Top-Vereine in der stärkste Liga der Welt wie gewöhnlich ein Marathonlauf im Sprinttempo. «Bis zum 10. Juni haben wir jeden dritten Tag ein Spiel. Das sagt alles», stöhnt Schmäschke.

Nach der WM blieb den zahlreichen Nationalspielern in beiden Vereinen kaum Zeit zum Verschnaufen. Bei den Flensburgern ist der französische Weltmeister Kentin Mahé erst am Montag ins Training eingestiegen. Die Kieler hatten acht Profis beim Championat in Frankreich, die Flensburger fünf. «Bei uns sind endlich mal alle ohne Verletzung zurückgekommen», klärt Kiels Gislason auf. «Physisch sind alle fit», meint Flensburgs Schmäschke. «Aber die Jungs müssen auch den Kopf freikriegen.»

Für Trainer Ljubomir Vranjes beginnt eine viermonatige Abschiedstournee. Er verlässt am Saisonende die SG Flensburg-Handewitt nach elf Jahren, um Coach von Ungarns Nationalmannschaft und Vorzeige-Club Telekom Veszprem zu werden. «Ich werde zusammen mit meinen Jungs die letzten Monate Vollgas geben», sagt der Schwede. Das erwartet auch Mannschaftskapitän Tobias Karlsson von seinem Coach: «Wir haben mit dieser Mannschaft und in dieser Saison noch sehr große Ziele.»


(dpa)

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