Nyon – Nun wird das Ende der quälenden Corona-Auszeit auch für Joachim Löw konkret. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft startet im September mit den ersten Länderspielen nach der Pandemie-Zwangspause in die nächste Auflage der Nations League.
Wie die UEFA nach der Sitzung ihres Exekutivkomitees mitteilte, soll der Wettbewerb wie geplant mit den ersten beiden Spieltagen vom 3. bis 5. und 6. bis 8. September beginnen.
Die genauen Ansetzungen sollen in Kürze bekanntgegeben werden. Als relativ sicher gilt aber, dass sich an den deutschen September-Daten nichts ändern wird. Bislang waren für die Löw-Auswahl ein Heimspiel gegen Spanien am 3. September und ein Auswärtsspiel in der Schweiz am 6. September vorgesehen. 289 Tage nach dem 6:1 in der EM-Qualifikation gegen Nordirland in Frankfurt wäre die Länderspiel-Pause damit wieder vorbei.
«Ich kann es eigentlich kaum erwarten, selbst wieder mit der Mannschaft auf dem Platz zu stehen», sagte Bundestrainer Joachim Löw schon am Dienstag in einem Interview des Deutschen Fußball-Bundes. Seine Spieler sieht er ohnehin bereit für den Neubeginn. «Ich freue mich, dass die meisten einen extrem frischen und fitten Eindruck machen, sie versprühen geradezu große Lust und brennen darauf, wieder zu spielen», sagte Löw.
Für den DFB ist die Fortsetzung der Länderspiel-Saison auch ökonomisch von enormer Bedeutung, wie Schatzmeister Stephan Osnabrügge und Direktor Oliver Bierhoff mehrfach klarmachten. Ohne Spiele drohen dem Verband Millionenverluste.
Im Oktober und November stehen für die DFB-Auswahl dann sogar je drei Länderspiele an. Neben den Nations-League-Partien in der Ukraine und gegen die Schweiz am 10. und 13. Oktober besteht noch die Möglichkeit für je ein Testspiel am 7. oder 8. Oktober sowie am 11. oder 12. November. Zum Abschluss kommt die Gruppenphase der Nations League an den Spieltagen vom 14./15. November und 17./18. November, an denen Deutschland gegen die Ukraine und in Spanien spielen wird.
Die Testspiel-Tage wurden eingeführt, damit die Playoffs um die vier noch freien EM-Plätze ausgespielt werden können. In vier Gruppen spielen je vier Teams um jeweils ein EM-Ticket. Dabei wird auch der dritte deutsche EM-Gegner ermittelt.
Für die EM selbst ändert sich außer der Verschiebung um exakt ein Jahr für Löw praktisch nichts. München bleibt Heimspielort in der Gruppenphase mit den Partien gegen Frankreich am 15. Juni, gegen Portugal am 19. Juni und gegen den Playoffsieger am 23. Juni. Danach ginge es in der K.o.-Phase auf Europa-Tournee in einen der elf anderen Spielorte. In München findet noch ein Viertelfinale am 2. Juli statt. Dort würde Deutschland nur bei einer Konstellation als Gruppendritter wieder vor Heimpublikum spielen.
Weitere Details über das Länderspieljahr 2021 erfährt Löw möglicherweise schon am Donnerstag. Dann will die UEFA über die Modalitäten der Qualifikation für die WM 2022 in Katar befinden. Die Ausscheidungsrunde soll im März 2021 beginnen.
(dpa)