Berlin – Das derzeit dichte Programm vieler Handball-Profis kann nach Ansicht einer Trainingswissenschaftlerin für einige Athleten zu viel Belastung sein.
«Im Prinzip kommen sie in eine Überlastungssituation hinein und müssen tatsächlich danach das Trainingsvolumen rapide reduzieren», sagt die Bewegungs- und Trainingswissenschaftlerin Astrid Zech von der Friedrich-Schiller-Universität Jena der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn sie das nicht tun, dann drohen Schäden. Zum einen sinkt die Leistungsfähigkeit und die Gefahr steigt für weitere Verletzungen.»
Nicht einmal eine Woche nach dem Ende der Weltmeisterschaft stand für die deutsche Handball-Nationalmannschaft am Freitag das All-Star-Game an, diese Woche starten Champions League und Bundesliga wieder.
Kurze Regenerationszeiten für Sportler zwischen Spielen sind nach Zechs Meinung aber nicht ungewöhnlich. «Und es muss auch nicht schlimm sein.» Wichtig sei, dass der Spieler nach den kurzen Pausen wirklich wieder leistungsfähig sei. Bei übermüdeten Spielern steige die Verletzungsgefahr, erklärt die Trainingswissenschaftlerin. Diese sei beim Handball ohnehin vergleichsweise hoch, da die Spieler «indoor auf dem Parkett Spielen und bewusst auf dem Boden aufschlagen, zum Beispiel beim Sprungwurf.»
Pauschal lässt es sich Zech zufolge nicht sagen, in welchen Sportarten die Belastung besonders hoch sei. «Es kommt immer darauf an, wo die Mannschaften spielen.» Internationale Wettbewerbe und Ligen bedeuteten einen engeren Spielbetrieb und damit mehr Belastung. Das gibt es bei Handball- wie beispielsweise auch bei Fußballteams.
(dpa)