Rom – Nach der Anne-Frank-Verhöhnung im römischen Olympiastadion hat die Polizei mehrere Verdächtige ausgemacht.
Durch die Auswertung des Materials von Überwachungskameras innerhalb des Stadions seien 16 Personen ermittelt worden, drei von ihnen seien minderjährig, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Demzufolge wird wegen «Aufstachelung zum Rassenhass» ermittelt.
Der Präsident von Lazio Rom, Claudio Lotito, rechnet nicht mit einer Strafe für den Verein. Die Anne-Frank-Aufkleber seien eine Aktion von mehreren «Dummköpfen, die nicht wissen, was sie angerichtet haben», zitierte ihn die «Gazzetta dello Sport». Lotito hatte am Vortag die Synagoge in Rom besucht und als Zeichen des Respekts einen Kranz niedergelegt – dieser war kurz darauf von Unbekannten in den Tiber geworfen worden.
Die Lazio-Ultras Irriducibili wollten dem Club nicht zum Spiel nach Bologna folgen, wie die «Gazzetta» berichtete. Die «Unbeugsamen» fühlten sich gezwungen, darauf zu verzichten, «um nicht „Teil des Medientheaters“ der vergangenen Stunden zu werden», zitierte das Blatt aus einer Mitteilung. «Unsere übliche Art und Weise, uns als Fans auszudrücken, könnte falsch verstanden werden von denjenigen, die Lazio und seinen Fans zuletzt schaden wollten.»
(dpa)