«Ans Limit gehen»: Schalke will Bayern-Bilanz aufpolieren

Gelsenkirchen – David Wagner ist emotional und pragmatisch zugleich. Ob es gut oder schlecht ist, den Titelfavoriten und deutschen Rekordmeister bereits zum Heim-Auftakt der neuen Saison zu empfangen, vermag der Trainer des FC Schalke 04 auch nicht zu sagen.

Auch das mögliche Debüt von Bayerns neuem Starspieler Philippe Coutinho spielt für Wagner nur eine untergeordnete Rolle. «Ich beschäftige mich nur mit Dingen, die ich beeinflussen kann», sagte der 47-Jährige vor dem Topspiel des zweiten Bundesliga-Spieltags am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky). «Aber es ist schön für die Bundesliga und extrem schön für die Bayern, einen Spieler wie Coutinho zu haben.»

Trotz der immens schweren Aufgabe fiebert Wagner seinem Heim-Debüt in der ausverkauften Veltins-Arena entgegen. «Wir freuen uns alle wahnsinnig auf das Spiel», betonte er. Der Wille, die schwache Heimbilanz der Vorsaison – zuletzt gewann Schalke daheim im Januar gegen Wolfsburg – aufzupolieren und die Bayern zu ärgern, ist da: «Wir werden nur eine Chance haben, und die ist nicht die allergrößte, wenn wir alle ans Limit gehen, wahrscheinlich müssen wir sogar darüber hinaus», meinte Wagner, und versprach: «Wir werden alles raushauen. Mal schauen, was am Ende herauskommt.»

Verzichten muss er im Duell mit dem deutschen Rekordmeister auf einige Profis. So verzögert sich das Comeback von Suat Serdar (Innenbandverletzung im Knie) weiterhin. Die Rekonvaleszenten Mark Uth und Alessandro Schöpf sollen am Wochenende zunächst im U23-Team eingesetzt werden, auch für Ozan Kabak und Steven Skrzybski kommt die Partie noch zu früh.

Die Bilanz gegen den FC Bayern in den vergangenen Jahren ist für die Königsblauen niederschmetternd. In den zurückliegenden 17 Bundesliga-Spielen gelang bei drei Unentschieden kein Sieg. Der bis dato letzte Liga-Erfolg ist schon Nostalgie: Am 4. Dezember 2010 gewann Schalke daheim mit 2:0, es war ebenfalls ein Spiel am Samstagabend (18.30 Uhr).

Knapp drei Monate später, im März 2011, schaltete der Revierclub den Rivalen dank des 1:0-Siegtreffers von Raúl in München im Pokal-Halbfinale aus und gewann anschließend den Cup in Berlin. Es war das letzte Spiel von Torhüter Manuel Neuer im Schalke-Trikot, danach schloss er sich dem FC Bayern an. Seitdem hat der 33 Jahre alte, in Gelsenkirchen geborene Nationaltorhüter kein Spiel gegen seinen Ex-Verein verloren. Wagner ist sicher, dass sein Keeper und Kapitän Alexander Nübel, der längst in den Fokus der Bayern geraten sein soll, wie das gesamte Team besonders gefordert sein wird: «Wir werden einen Torwart brauchen, der auch eine hervorragende Leistung bringen sollte.»


(dpa)

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