Hannover – Das 1:1 (0:1) im Duell der Aufsteiger war schnell abgehakt – schon kurz nach dem Abpfiff des Spiels zwischen Hannover und Stuttgart drehte sich alles um das Interesse des 1. FC Köln an 96-Sportdirektor Horst Heldt.
«Das ist eine außergewöhnliche Situation für mich, deshalb muss ich das Gespräch führen», sagte der Manager des niedersächsischen Fußball-Bundesligisten. «Ich muss mir das anhören.» Alles deutet auf eine schnelle Entscheidung hin, auch wenn 96-Clubchef Martin Kind erklärte, er wolle Heldt halten und wiederholt auf dessen Vertrag bis 2020 hinwies. Es scheint eher um eine möglichst hohe Ablöse zu gehen.
Das Bundesligaspiel in Hannover wurde fast zur Nebensache. 96 bleibt dank des Ausgleichs von Niclas Füllkrug (76./Foulelfmeter) in der Tabelle zwei Punkte vor den Stuttgartern. Takuma Asano (24.) hatte den VfB vor 43 500 Zuschauern in Führung gebracht.
Der im März gekommene Heldt ist wohl kaum zu halten. Er wies darauf hin, dass Köln «mein Heimatverein ist». Daher sei es etwas «Besonderes – da bin ich groß geworden. Da besteht Interesse. Ich muss das für mich bearbeiten im Kopf.» Der 96-Manager betonte, dass noch keine Entscheidung gefallen sei.
Zum Zeitpunkt des Gespräches mit den Verantwortlichen des Liga-Konkurrenten erklärte Heldt: «Es trifft sich gut, dass wir schon heute gespielt haben.» Der 1. FC Köln spielt am Sonntag in Berlin, so dass von einem Gespräch am heutigen Samstag ausgegangen werden kann.
«Ich würde es sehr bedauern, wenn es so kommen würde», sagte 96-Trainer Andre Breitenreiter: «Es wäre ein großer Verlust.» Heldt habe ihn «informiert», sagte der Coach. Auswirkungen auf das Team befürchte er nicht, versicherte Breitenreiter und sagt schmunzelnd: «Unruhe in Hannover ist ja nichts neues.»
(dpa)