Teheran – Der ehemalige FC-Bayern-Profi Ali Karimi setzt sich in seinem Heimatland Iran dafür ein, dass das geltende Stadionverbot für Frauen aufgehoben wird.
«Millionen iranische Frauen wollen Fußballspiele ihrer Lieblingsvereine im Stadion sehen», sagte der 38-Jährige der Nachrichtenagentur ISNA. «Das sollte ihnen doch ermöglicht werden können.»
Staatspräsident Hassan Ruhani und der iranische Fußballverband sollten die Weichen dafür stellen. Karimi hatte von 2005 bis 2007 bei Bayern München unter Vertrag gestanden. In der kommenden Saison wird er das Team des iranischen Erstligisten Naft Teheran als Cheftrainer betreuen.
Im Iran hatte der Klerus nach der islamischen Revolution von 1979 Frauen den Zugang zu Fußballstadien verboten. Im Juni hatte bereits Massud Schodschaei, Kapitän der iranischen Nationalelf, eine Aufhebung des Verbots verlangt. Die Forderung gilt im Iran als ein Tabubruch, denn bis vor Kurzem hatten iranische Fußballer sich nicht getraut, sich in dieser Frage offen gegen den Klerus zu stellen. Zwar ist auch Ruhanis moderate Regierung gegen das Verbot, sie konnte sich aber bisher gegen den einflussreichen Klerus nicht durchsetzen.
(dpa)