Berlin – ALBA Berlin hat die Finalserie im Eurocup verloren und damit den größten Erfolg eines deutschen Basketball-Clubs in einem europäischen Wettbewerb verpasst.
Die überforderten Hauptstädter unterlagen bei Valencia Basket klar mit 63:89 (33:46) und mussten sich den hoch überlegenen Spaniern nach insgesamt drei Spielen mit 1:2 geschlagen geben. Erfolgreichste Berliner Werfer waren Peyton Siva mit 14 und Rokas Giedraitis mit 19 Punkten.
«Man ist immer traurig und enttäuscht, wenn man ein Finale verliert. Aber wir dürfen nicht vergessen, gegen wen wir heute gespielt haben. Wir hätten nur eine Chance gehabt, wenn wir am oberen Limit gespielt hätten, das ist uns aber nicht gelungen», sagte Berlins Sportdirektor Himar Ojeda: «Wir sind trotzdem sehr stolz, weil wir eine überragende Eurocup-Saison gespielt haben.»
Mit einem Sieg hätte ALBA Historisches leisten können, denn nie zuvor konnte ein Bundesligist im zweitwichtigsten Vereinswettbewerb Europas triumphieren. 24 Jahre nach dem Gewinn des damaligen Korac-Cups blieb der Traum vom zweiten internationalen ALBA-Titel unerfüllt. Während Rekordsieger Valencia den Eurocup zum vierten Mal holte und sich so das Ticket für die nächste Saison in der Königsklasse Euroleague sicherte, verloren die Berliner unter Trainer Aíto García Reneses das nächste Finale. Schon im Pokal und im Kampf um die deutsche Meisterschaft hatte es in den vergangenen Jahren insgesamt drei bittere Niederlagen gegeben.
ALBA führte schnell mit 11:0 und knüpfte an der Mittelmeerküste an die Leistung aus dem Heimspiel an. In einem dramatischen Match hatte der achtmalige deutsche Meister am Freitag den Ausgleich in der Serie erst nach Verlängerung (95:92) erzwungen. Spiel eins hatte Valencia noch souverän mit 89:75 gewonnen. Die Gastgeber übernahmen zu Beginn des zweiten Viertels im Entscheidungsspiel erstmals die Führung und steigerten sich vor der Pause bei mitreißender Atmosphäre deutlich.
Valencia hatte vor der Niederlage in Berlin im Eurocup 15 Siege nacheinander eingefahren und das Geschehen nach Belieben dominiert. Mit viel Erfahrung, guten Entscheidungen in der Offensive und einer starken Quote von der Dreipunktelinie erkämpfte sich der Fünfte der spanischen Liga nach 13 Minuten erstmals einen klaren Vorsprung (30:20). Die junge Berliner Mannschaft hingegen kam aus dem Rhythmus und leistete sich im Angriff zu viele einfache Fehler.
Der Bundesliga-Vierte hielt dem Druck nicht mehr stand und lag nach sieben frühen Ballverlusten kurz vor der Pause schon 23:40 hinten. «Sie haben viele wichtige Würfe getroffen, wir müssen einfach einen besseren Job machen», sagte Berlins Peyton Siva in der Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig. Nur punktuell konnte ALBA kleine Fehler der Gastgeber nutzen, agierte aber insgesamt zu hektisch und nervös, um den Favoriten ernsthaft in Gefahr zu bringen. Ende des dritten Viertels betrug der Rückstand 20 Punkte (41:61). Diesen konnten die Gäste auch im Schlussabschnitt nicht mehr aufholen. Die Begegnung endete ähnlich deutlich wie 2010, als Valencia Berlin in nur einem Finalspiel mit 67:44 bezwungen hatte.
(dpa)