Berlin – Nach der Siegerehrung bespritzten sich Christian Ahlmann und die zweitplatzierte Simone Blum mit Champagner – anschließend tranken sie beide aus den Magnum-Flaschen. Das Duo feierte bei der Premiere des neuen Reitturniers in Berlin im Großen Preis einen deutschen Doppel-Erfolg.
«Es könnte schlechter sein», kommentierte Ahlmann später vergnügt grinsend: «Mit Siegen kann man nie rechnen.» Der 42 Jahre alte Springreiter setzte sich vor 5000 Zuschauern im Sommergarten unter dem Funkturm mit Codex One knapp durch. Im Stechen gewann der Profi aus Marl auf dem 15-jährigen Hengst mit dem schnellsten Ritt ohne Strafpunkt vor Blum.
Die 28 Jahre alte deutsche Meisterin aus Zolling blieb mit Alice ebenfalls fehlerfrei, ritt aber etwas langsamer. Dritter wurde der Niederländer Leopold van Asten, der mit Beauty acht Strafpunkte sammelte. Ludger Beerbaum aus Riesenbeck hatte wegen eines Zeitfehlers mit Chacon das Stechen knapp verpasst und wurde Vierter.
Ahlmann kassierte knapp ein Drittel der Dotierung von 300 000 Euro und sagte: «Codex ist immer schnell, aber ich wusste nicht, ob er schon genug Kraft hat.» Das Pferd musste mehrere Monate pausieren und ist erst seit sechs Wochen wieder im Turniereinsatz.
Glücklich war auch Blum, für die das Berliner Ergebnis neben dem Gewinn der deutschen Meisterschaft im Juni der größte Erfolg der Karriere war. «Ich bin unglaublich stolz und froh, dass es geklappt hat.»
Auch die 28-Jährige hatte mit ihrer zehnjährigen Stute insgesamt drei fehlerfreie Runden gezeigt und war am Ende nur fünf Hundertstel-Sekunden langsamer als der Sieger. «Ich wusste, dass Christian unheimlich schnell ist», sagte Blum, die vor Ahlmann ins Stechen musste und damit die schwierigere Ausgangsposition hatte. «Ich war ein bisschen nervös», gab sie zu.
Der Große Preis von Berlin war zugleich die elfte von 15 Stationen der Global Champions Tour. Vor der nächsten Etappe in London führt weiter der Niederländer Harrie Smolders. Hinter dem Italiener Alberto Zorzi rückte Ahlmann auf den dritten Platz vor.
Die Qualifikation für den Großen Preis hatte zuvor Sergio Alvarez Moya gewonnen. Im Sattel von Carlo setzte sich der Spanier mit der flottesten Runde ohne Abwurf durch und kassierte immerhin 51 150 Euro. Auf den Plätzen zwei und drei folgten der Franzose Simon Delestre mit Ryan und der Brite Ben Maher mit Don Vito.
(dpa)