Berlin – Ob Borussia Dortmund, die Bayern-Profis oder Teams der 3. Liga – die Aktionen im Kampf gegen den Rassismus gehen weiter. Auch am Wochenende wieder in der Fußball-Bundesliga?
Am 30. Spieltag kommt es zur Spitzenpartie zwischen den Bayern und Bayer Leverkusen, bei der ein Profi ganz besonders im Fokus stehen wird. Die wiedererstarkte Hertha ist in Dortmund gefordert, Werder will das Heimtrauma endlich überwinden – und in Frankfurt steht ein brisantes Derby an. Ein Blick auf die Liga:
WIEDER BOTSCHAFTEN GEGEN RASSISMUS? Nach den Aktionen des vergangenen Wochenendes, als sich die BVB-Profis Jadon Sancho und Achraf Hakimi, Weston McKennie vom FC Schalke 04, Gladbachs Marcus Thuram oder Kölns Anthony Modeste mit verschiedenen Gesten gegen Rassismus positioniert hatten, folgten unter Woche weitere bemerkenswerte Zeichen. Der Tod des Afroamerikaners George Floyd infolge eines brutalen Polizeieinsatzes in Minneapolis hatte vor allem in den USA Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus ausgelöst. Auch an diesem Wochenende dürfte es wieder Nachahmer geben.
DAS MEGATALENT SPIELT VOR: Offenbar genießt die Verpflichtung von Kai Havertz beim FC Bayern München keine große Priorität. Auch, weil selbst die Münchner in Corona-Zeiten nicht die von Bayer Leverkusen gewünschten 100 Millionen plus x auf den Tisch legen wollen. Am Samstag kann Havertz zeigen, dass es diskutabel wäre, ihn nicht zu verpflichten, wenn er mit Bayer den FC Bayern empfängt. Die bis dato letzten beiden Duelle beider Teams hat Leverkusen gewonnen. Und Havertz ist mit 16 Tor-Beteiligungen aus den letzten 13 Pflichtspielen in starker Form.
RHEIN-MAIN-DERBY: Der FSV Mainz steckt tief im Abstiegskampf und hat seit dem Wiederanpfiff in der Corona-Krise noch nicht gewonnen. «Wir haben positive Erinnerungen», sagt Trainer Achim Beierlorzer vor der Partie bei Eintracht Frankfurt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) mit Blick auf den 2:1-Hinspielsieg. «Wir müssen all unsere Energie auf den Platz bringen, an die eigene Stärke glauben und die Punkte holen.» Die Frankfurter überzeugten zuletzt mit Erfolgen in Wolfsburg und Bremen und können mit einem weiteren Sieg den Klassenverbleib klar machen.
WERDERS HEIMTRAUMA: 14 Spiele, sechs Punkte – Werder Bremen liegt in der Heimtabelle der Bundesliga auf dem letzten Platz. Das 0:3 am Mittwochabend im Nachholspiel gegen Eintracht Frankfurt war bereits die zehnte Liga-Niederlage im Weserstadion in der laufenden Saison. Am Sonntag (13.30 Uhr DAZN/Amazon Prime) haben die Bremer im Nordduell mit dem VfL Wolfsburg die Chance, diese Bilanz aufzubessern. Es wäre dringend nötig: Denn trotz zuletzt steigender Leistungskurve beträgt der Rückstand des Tabellen-17. auf den Relegationsplatz noch zwei Punkte.
(dpa)