Die Vernetzung von Mensch und Maschine, die zunehmende Digitalisierung in der Arbeitswelt, macht vielen Menschen Angst: Das in der Öffentlichkeit diskutierte Konzept bedeutet für viele, dass einige Berufe der sogenannten Industrie zum Opfer fallen könnten. Doch nun zeigt eine Studie, dass diese Befürchtungen keineswegs so real sind, wie Kritiker es immer darstellen.
Der deutschen Wirtschaft bringt Digitalisierung Milliarden
Die Unternehmensberatung Roland Berger hat in einer kürzlich veröffentlichten Studie anlässlich der Hannover Messe herausgefunden, dass die konsequente Digitalisierung der Produktion in Unternehmen positive Folgen in Milliarden-Höhe für die deutsche Wirtschaft hat. Durch die Vernetzung der Produktion sei beispielsweise die Kapitalrendite seit 1990 von 12 Prozent auf 30 Prozent gestiegen. Am Beispiel eines Automobilherstellers errechneten die Analysten, dass durch die Umstellung der Produktion auf Industrie 4.0, die Kapitalrendite um 25 Prozentpunkte auf 40 Prozent gesteigert werden könnte. Als zusätzlicher positiver Nebeneffekt könnte so die Maschinenauslastung des Automobilherstellers von 65 Prozent auf 90 Prozent gesteigert werden. Dies alles bringt der deutschen Wirtschaft Milliarden und erhöht gleichzeitig deren Wettbewerbsfähigkeit.
Auch der Mittelstand kann profitieren
Der große Nachteil der Digitalisierung ist, dass die hierfür notwendigen Investitionen erst einmal getätigt werden müssen. Viele Mittelständler hätten dies bereits erkannt und stellten die notwendigen finanziellen Mittel bereit, wie Siemens erklärt. Der deutsche Technologiekonzern unterstützt den deutschen Mittelstand bei der Digitalisierung bereits tatkräftig. Laut den Experten von Siemens koste dies zwar den Verlust von traditionellen Jobs in der Industrie. Diese Verluste würden in Europa aber kompensiert. In der Summe, so Siemens, rentieren sich die Investitionen, und die Verluste werden durch die neu entstehenden Jobs aufgrund größerer Effizienz ausgeglichen. Gerade die durch die Finanzkrise arg in Mitleidenschaft gezogenen Wirtschaften in West- und Südeuropa können, so Roland Berger, von der Digitalisierung profitieren.
So viel bringt die Digitalisierung wirklich
Die Fachleute gehen davon aus, dass bis 2035 die Kapitalrendite, also die Rendite jedes eingesetzten Euros in der Produktion, von 18 auf 28 Prozent steigen wird. In der Summe bedeutet dies einen Gewinn von 420 Milliarden Euro durch entsprechend höhere Gewinne und weniger gebundenes Kapital.
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