Für Krankenhäuser wird es in Zukunft schwieriger werden, ausreichend qualifiziertes Personal zu finden. Das liegt einerseits am demografischen Wandel und andererseits an den veränderten Ansprüchen heutiger Generationen an ihren Arbeitsplatz. Standen für die Babyboomer in Ihrem Arbeitsleben noch beruflicher Erfolg und gute Karrierechancen an erster Stelle, haben sich die Vorstellungen der Nachfolgegenerationen in den letzten Jahren erheblich geändert. Laut einer Studie zur Attraktivität von deutschen Krankenhäusern als Arbeitgeber zählt für die Generation Y vor allem die Work-Life-Balance. Das Privatleben gewinnt an Bedeutung, die Gleichberechtigung wird selbstverständlicher und die individuellen Bedürfnisse wollen gestillt werden. Ein Wertewandel hat sich vollzogen und Familie und Freunde gewinnen gegenüber dem Berufsleben zunehmend an Bedeutung. In der Arbeitswelt zählen für die Arbeitnehmer der Generation Y dementsprechend Teamwork, eine kooperative Unternehmenskultur und flexible Arbeitszeiten. Gute Karrierechancen geben aber viele Befragte nach wie vor als wesentlichen Faktor bei der Suche nach einem attraktiven Stellenangebot an.
Eine Kultur der Wertschätzung und des Vertrauens aufbauen
Bei der Wahl ihres Arbeitsplatzes finden Medizinstudenten und ärztliche Mitarbeiter die Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung, ein angenehmes Klima im Team und gute Chancen auf Aus- und Weiterbildung wichtig. Diese Punkte haben laut einer ergänzenden Analyse zur oben genannten Studie auch generationenübergreifend Relevanz. Als eher unwichtig wurden von den Befragten aller Altersgruppen dagegen das Vorhandensein einer Unternehmenshomepage, eine Präsenz in den Social-Media-Kanälen oder die Größe der Klinik bewertet. Da sich das Machtverhältnis am Arbeitsmarkt zugunsten der Mitarbeiter verschoben hat, müssen sich Krankenanstalten in Zukunft stärker mit den Bedürfnissen ihres Personals beschäftigen. Denn nur so kann es gelingen, Arztstellen zu besetzen, qualifizierten Nachwuchs für die Kliniken in Deutschland zu finden und diesen auch am Standort zu halten. Eine Kultur der Wertschätzung und des Vertrauens gegenüber den Mitarbeitern aufzubauen, ist hier von höchster Bedeutung, um als Arbeitgeber attraktiv zu werden und dies auch langfristig zu bleiben.
Sich mithilfe von Employer Branding als attraktiver Arbeitgeber präsentieren
Markenbildung ist eine unternehmens-strategische Maßnahme, die den meisten aus dem Bereich Marketing bekannt sein dürfte. Die neuen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt machen das Konzept auch für Kliniken und Krankenhäuser interessant. Mit professionellem Employer Branding gelingt es, Ihr Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren und seine Vorzüge gegenüber der Konkurrenz herauszustreichen. Der Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte ist bereits in vollem Gange und muss von den Kliniken in Deutschland nun konsequent angegangen werden. Da die Anforderungen an die Mitarbeiter von Krankenhäusern immer weiter steigen und gleichzeitig immer weniger Geld vorhanden ist, müssen Zeit und Energie in das Personalmanagement investiert werden, um die Arbeitgeberattraktivität zu wahren und auszubauen. Nur so kann es gelingen, einen drohenden Führungskräftemangel abzuwenden und im Wettbewerb um die besten Köpfe als Sieger hervorzugehen.
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