Trend: Teilen macht glücklich

Die Zeiten haben sich geändert: Geben und Nehmen sind an die Stelle gerückt, an der bisher das Anhäufen von Besitztümern im Vordergrund stand. Teilen macht glücklich, lautet jetzt die Devise und immer mehr Menschen finden Gefallen daran.

Teilen statt horten

Ein Beispiel: Im Jahr 2010 startete in sechs Großstädten ein Projekt, in dem Sie von Profis vorbereitete Beete mieten können. Gemüse pflanzen, säen, gärtnern und sich mit dem Nachbarn austauschen, das Projekt stieß auf großen Anklang. Mittlerweile finden Sie solche Beete an 20 Standorten. Der Austausch untereinander, der Spaß am gemeinsamen Pflegen der Pflanzen und der Stressabbau, all‘ das passt zu dem neu aufgekommenen Lifestyle-Trend, bei dem das Teilen im Vordergrund steht. Diverse Soziologen und Wirtschaftsexperten beobachteten, dass immer mehr Menschen Dinge nicht mehr dauerhaft und exklusiv besitzen möchten, denn Tauschen und Leihen stehen jetzt auf dem Programm. So möchten Sie beispielsweise nicht unbedingt die CD besitzen, sondern nur deren Musik anhören. Beim Teilen ist das kein Problem. Mittlerweile können Sie sogar auf den verschiedensten Internet-Plattformen Ihre Dienste im Tausch gegen andere anbieten, CDs austauschen und vieles mehr. Auf diese Weise müssen Sie auch nicht mehr zwangsläufig auf etwas verzichten, nur weil vielleicht der Kontostand dagegen spricht. Carsharing ist hier beispielsweise ein Stichwort: zwei Menschen, die sich ein Auto teilen. Weniger Kosten, keinen generellen Verzicht auf einen fahrbaren Untersatz und man kann sich gegenseitig unterstützen.

Neue Kontakte knüpfen

Doch das Teilen und Tauschen ist auch auf menschlicher Ebene ein Gewinn: miteinander leben, heißt hier die neue Devise. So knüpfen Sie hier ganz automatisch neue Kontakte, kommen mit Nachbarn, sogar mit Fremden in Verbindung, woraus sich oftmals Freundschaften entwickeln. Denn, gemeinsam hat man mehr: Dinge teilen, anstatt zu horten, ist jetzt angesagt. Der eigene Besitz wird verliehen oder getauscht, die neue Lust an der Bescheidenheit trägt wesentlich dazu bei, dass Sie am Ende eben doch mehr besitzen, indem Sie beispielsweise mehr Musik hören, mehr Filme sehen und mit dem geteilten Auto mehr erledigen können. Und, als Hauptsache, mehr menschliche Kontakte herstellen. Überfluss war gestern, reines materielles Anhäufen von individuellen Besitztümern ist nicht mehr gefragt. Der Trend geht eindeutig neue Wege, was auch der Umwelt zugutekommt, denn durch das Teilen, Tauschen und Verleihen fällt beispielsweise weniger Müll an.

Miteinander, statt nebeneinander

Mit weniger Besitztümern zufrieden sein, Dinge verleihen und tauschen, dahin geht eindeutig der derzeitige Trend. Dadurch entsteht ein neues Miteinander, in dem nicht nur nebeneinander her gelebt wird, sondern neue Kontakte entstehen und man wieder verstärkt am Leben anderer teilnimmt.