Telemedizin: So sinnvoll sind digitale Behandlungsmöglichkeiten

Telemedizin: So sinnvoll sind digitale Behandlungsmöglichkeiten

Telemedizin gewinnt immer mehr an Bedeutung! Gerade in ländlichen Gebieten unterstützen telemedizinische Behandlungsformen Ärzte bei Diagnostik und Therapie. Doch trotz zahlreicher Innovationen auf diesem Gebiet gehört diese Form der Patientenversorgung nur in wenigen Fällen zum Standard. Warum das so ist und welche Vorteile Telemedizin Patienten mit Herzinsuffizienz bietet, erfahren Sie hier!

Telemedizin und ihr Nutzen

Telemedizin erlaubt die Versorgung von Patienten auch über eine größere räumliche Distanz hinweg. Gleich mehrere Ärzte und Patienten können so untereinander kommunizieren und sich bezüglich Diagnostik und Therapie austauschen. Doch während in anderen Ländern bereits erfolgreich auf E-Health und weitere telemedizinische Behandlungsmöglichkeiten zugegriffen wird, kommt Telemedizin in Deutschland bisher noch unregelmäßig zum Einsatz. Ganze 200 Projekte waren 2015 in das von der E-Health-Initiative des Bundesgesundheitsministeriums gegründete Telemedizinportal eingetragen. Gleichzeitig stellte man fest, dass im selben Jahr nur wenige dieser Projekte auch wirklich angewendet wurden.

Dabei sind Ärzte Telemedizin gegenüber durchaus positiv eingestellt. Eine Studie des Instituts für Allgemeinmedizin in Lübeck zeigt auf: Jeder zweite befragte Arzt wünscht sich Fortbildungen zum Thema Telemedizin. Gleichzeitig prasseln in diesem Bereich viele Geschäftsideen auf Hausärzte ein. Und genau hier liegt das Problem! Denn all die Innovationen nützen wenig, wenn nicht darauf geachtet wird, was Patienten und Gesundheitsberufe davon wirklich verwenden können. Um eine bessere Nutzbarkeit telemedizinischer Anwendungen zu garantieren, muss daher auch die Evaluationspraxis optimiert werden.

Telemedizin bei Herzschwäche

Dennoch fordern inzwischen immer mehr Experten den Einbezug telemedizinischer Lösungen. Denn grade bei Herzpatienten mit Herzinsuffizienz hat sich Telemedizin als hilfreich erwiesen, wie zwei Studien bewiesen:

  • CHAMPION-Studie: In der CHAMPION-Studie wurden die Herzwerte der Teilnehmer mit Herzschwäche jeweils täglich via Telekardiologie ermittelt, die Medikamentendosis daraufhin angepasst. Das Ergebnis: Die Anzahl der Krankenhauaufenthalte sank um ein Drittel.

 

  • IN-TIME-Studie: Innerhalb der IN-TIME-Studie setzten Ärzte Telekardiologie ein, um Patienten, die einen Defibrillator in sich tragen, auch über eine größere Distanz hinweg zu betreuen. Hier zeigte sich: Teilnehmer, die Fernnachsorge erhielten, hatten ein weitaus geringeres Sterberisiko als solche, die ohne Telemedizin behandelt wurden.

Auch der Krankheitsverlauf lässt sich mithilfe von Telekardiologie beobachten. Bei Auffälligkeiten des Herzens kann direkt eingeschritten werden, weiß Professor Friedrich Köhler, Leiter des Zentrums für kardiovaskuläre Telemedizin der Charité und stellvertretender Vorsitzender der Kommission „Telemedizin“ der DGIM. Patienten mit Herzschwäche oder Herzinsuffizienz bekommen Messgeräte entweder mit nach Hause oder die Daten von vorhandenen Implantaten werden für das Therapiemanagement ausgelesen.

Höchste Zeit als, das Thema Medizin in Deutschland verstärkt anzugehen.

Bildquelle: Pixabay, 2617701, stethoscope

 

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