Wer an Mode und Europa denkt, dessen Gedanken schweifen fast unweigerlich nach Paris, London, Mailand oder Madrid. Wesentlich seltener kommen dabei Orte wie das rheinische Ratingen in den Sinn. Dabei hat dort mit Esprit eine internationale viele Milliarden Dollar Umsatz schwere Modekette einen ihrer beiden Hauptsitze. Doch auch jenseits von dieser Marke trägt Mode aus Deutschland vielfach klangvolle Namen.
Firmen von internationalem Format
Zwar wurde Esprit Ende der Sechzigerjahre des letzten Jahrhunderts im kalifornischen San Francisco gegründet, hat aber seine Zentralen in Hongkong und Ratingen. Erst in diese Zeit fallen auch das neue Logo aus dem Jahre 1979 sowie der große Durchbruch der Marke im Verlauf der Achtzigerjahre. Im Gegensatz zu Esprit erfolgte bei Escada auch die Gründung in Deutschland. Dies geschah 1976 in München als das schwedische Topmodell Margaretha Ley zusammen mit ihrem Ehemann Wolfgang Ley die Firma eintragen ließ. Die Bezeichnung geht auf ein irisches Rennpferd dieses Namens zurück. Und ähnlich schnell wie ein Rennpferd ging es auch bald voran. Denn die zum Teil gewagten Farbkombinationen von Escada und der Einsatz von auffällig leuchtenden Goldknöpfen machten die Marke schnell unverwechselbar und traf in den Achtzigerjahren den Geschmack der Zeit. Nur sechs Jahre nach der Gründung wurde 1982 damit begonnen, auch den amerikanischen Markt zu erobern. Weitere vier Jahre später erfolgte dann die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft und der damit verbundene Börsengang. Heute erarbeitet das Unternehmen mit etwa 2.100 Mitarbeitern einen Umsatz von gut 300 Millionen Euro pro Jahr.
Auch auf dem Schuhmarkt präsent
Ein weiteres Geschäftsfeld, bei dem man zunächst nicht an deutsche Marken denkt ist der internationale Schuhmarkt. Trotzdem tummeln sich auch hier zahlreiche deutsche Anbieter. Ein Beispiel hierfür ist Birkenstock. Das Unternehmen besteht seit 1774. Die Schuhe des Unternehmens zeichnen sich vor allem durch hohen Tragekomfort aus und werden besonders von Menschen geschätzt, deren Tätigkeit viel im Stehen erfolgt. Gleichwohl entwickelte die Marke daneben ein Eigenleben. Zum einen sorgten Träger wie Madonna oder auch Tom Cruise für einen gewissen Glamourfaktor. Zum anderen wurden die Schuhe auch zu einem urdeutschen Kleidungsstück. So kam es durchaus vor, dass deutsche Studenten im Auslandssemester bei der Organisation einer „Deutschland“-Party feststellen, dass das einzige, was wirklich alle gemeinsam hatten, ein Paar Birkenstockschuhe im Schrank waren.
Die Zukunft wirft ihre Schatten
Gerade jüngere deutsche Marken richten sich heutzutage von Anfang an auf den internationalen Markt aus. So auch das Modelabel ONE GREEN ELEPHANT, unter anderem zu finden auf der Seite frontlineshop.com. Das Unternehmen wurde 2006 in deutsch-japanischer Kooperation gegründet und beliefert mittlerweile 20 verschiedene Länder mit seinen Kleidern. Insofern wird Deutschland auch in kommenden Jahrzehnten in Sachen Mode international von sich reden machen. Starke Marken sprechen dafür.